
Stimmen zum Spiel
28.07.19
"Mehr Zielstrebigkeit und Entschlossenheit zeigen!"
1:1 in der Nachspielzeit - trotz guter erster Halbzeit musste der HSV am Ende glücklich sein über den einen Punkt. Wie die Protagonisten diesen einordneten, lest ihr in den Stimmen zum Spiel.
So richtig wussten die Spieler des HSV bei Abpfiff auch nicht, ob sie nun jubeln oder motzen sollten. Zwar bescherte der späte Hunt-Elfmeter den Rothosen in der Nachspielzeit immerhin noch einen Punkt, doch gerade in der ersten Hälfte hatten sie beste Gelegenheiten und damit die Führung liegen lassen, die das Spiel sicher in andere Bahnen gelenkt hätte. So standen den Protagonisten am Ende einige Fragezeichen ins Gesicht geschrieben, schwankten sie doch zwischen den Gefühlswelten. Hop oder top, oder doch etwas dazwischen? In den Stimmen zum Spiel erfahrt ihr es.
Daniel Heuer Fernandes: Wir haben gut angefangen, waren zielstrebig und haben uns gute Chancen erspielt. Dass wir dennoch nicht in Führung gegangen sind, ist natürlich ärgerlich, zumal wir nach dem Seitenwechsel nicht gleich hellwach waren und so in Rückstand geraten sind. In der Szene hätte ich den Ball vielleicht noch weiter nach außen wegfausten müssen, aber wir haben in der Folge nicht aufgegeben und haben bis zur letzten Sekunde auf den Ausgleich gespielt - und wurden am Ende belohnt. Das ist das Positive, das wir aus diesem Spiel mitnehmen müssen.
Aaron Hunt: Ich denke, dass wir aus unserer ersten Halbzeit viel mitnehmen können. Gute Aktionen kreiert, Chancen herausgespielt - da war viel Gutes dabei. In der zweiten Hälfte haben wir dann nach dem Rückstand nicht immer die beste Lösung gehabt, wobei man aber auch anerkenn muss, dass Darmstadt es sehr gut gemacht und uns viel abverlangt hat. Die Szene in der Nachspielzeit war aus meiner Situation schwer zu beurteilen, aber Wintzi kam direkt zu mir und sagte, dass es ein klarer Elfmeter war. Deshalb war ich in der ganzen Wartezeit voll darauf fokussiert, gleich zu schießen. So haben wir wenigstens noch einen Punkt geholt. Aber nächste Woche in Nürnberg müssen wir da anknüpfen, wo wir heute in der ersten Halbzeit aufgehört haben, dann können wir dort etwas holen.
Manuel Wintzheimer: Für mich war es ein Elfmeter, weil er mich klar trifft, auch wenn alles so schnell ging, dass ich die Szene nicht im Detail erinnere. In jedem Fall war der Ausgleich aber verdient, denn insgesamt waren wir die spielbestimmende Mannschaft. Wir hatten gute Chancen und müssen diese einfach klarer ausspielen. Das können wir besser und zudem hat in der einen oder anderen Szene dann leider auch noch das nötige Glück gefehlt. Wir werden daran arbeiten, es nächste Woche besser zu machen.

Adrian Fein: Unterm Strich können wir mit dem Unentschieden nicht zufrieden sein. Ich denke, dass wir drei Punkte verdient gehabt hätten. Schon in der ersten Halbzeit hätten wir 2:0 oder 3:0 führen müssen, aber die Chancenverwertung war schon in der Vorbereitung unser Problem, es fehlt uns noch die letzte Entschlossenheit. Das Gegentor bekommen wir dann aus dem Nichts, zeigen danach aber eine gute Reaktion und erzielen immerhin noch den Ausgleich. Jetzt müssen wir uns im Training Selbstbewusstsein holen und an den Schwachstellen arbeiten.
Dieter Hecking: In der ersten Halbzeit haben wir vieles richtig gemacht. Du musst im letzten Drittel dann aber noch mehr Zielstrebigkeit und Entschlossenheit zeigen. Das haben wir ein bisschen vermissen lassen. Das ist aber etwas, das wir abstellen können. Wir hatten einige klare Torchancen und auch schon in der ersten Hälfte eine stritte Elfmeterentscheidung, um da in Führung zu gehen. Wenn es dann zur Halbzeit 0:0 steht, rennst du immer wieder an, musst etwas riskieren. Das Gegentor in der 46. Minute war absolut vermeidbar. Das darfst du aus meiner Sicht so nicht kriegen. Da war der eine oder andere Konter von Darmstadt noch gefährlicher. Dann wird der Gegner stärker, wirft sich noch mehr in die Bälle. Da haben wir oftmals nicht mehr die richtige Entscheidung getroffen. Das müssen wir verbessern. Der Ausgleich, auch wenn er durch einen Elfmeter in der letzten Minute kam, war absolut verdient.
Dimitrios Grammozis: Wir haben ein ereignisreiches Spiel gesehen, mit vielen Situationen, die sehr strittig waren. In der ersten Halbzeit wurden wir sehr schnell hinten reingedrängt. Der HSV hatte einige, auch klare Torchancen, die auch zum Erfolg hätten führen können. Ich fand, dass wir dennoch einige gute Konterchancen nach Ballgewinn hatten, wir hätten diese aber mit mehr Überzeugung zu Ende spielen müssen. Defensiv muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen, da haben wir eine Top-Leistung abgeliefert. Mit der Einwechslung von Tim Skarke wollten wir mehr Tempo über den Flügel reinbekommen. Das ist uns überragend gelungen mit dem schnellen Tor. Das hat uns Selbstvertrauen gegeben. Dass wir in der Nachspielzeit noch den Ausgleich kriegen, ist natürlich sehr bitter.