
Team
08.07.25
„Ich bin als Spieler und Mensch gereift“
In seiner ersten Presserunde mit der Raute auf der Brust sprach HSV-Neuzugang Jordan Torunarigha über seinen Wechsel zum HSV, seine persönliche Entwicklung in Belgien und die Rückkehr in die Bundesliga.
Nicht nur der Hamburger SV, sondern auch sein Sommer-Zugang Jordan Torunarigha kehren in der kommenden Saison 2025/26 in die Bundesliga zurück. Der Innenverteidiger, der zwischen 2017 und 2022 bereits 73 Bundesliga-Spiele für Hertha BSC bestritt und in den vergangenen drei Jahren für den belgischen Erstligisten KAA Gent aktiv war, wurde vor rund vier Wochen als zweiter HSV-Neuzugang vorgestellt und bereitet sich mit seinen neuen Teamkollegen nun wieder auf die Beletage des deutschen Fußballs vor. Die erste Trainingswoche mit der Raute auf der Brust hat der 1,91 Meter große Deutsch-Nigerianer dabei hinter sich gebracht. Vor dem heutigen Startschuss in die zweite Trainingswoche absolvierte Jordan Torunarigha, der nach der Basketballlegende Michael Jordan benannt ist, dann auch seine erste Medienrunde im HSV-Dress und sprach unter anderem über …
… seinen Wechsel zum HSV: Der HSV ist ein Riesenverein mit vielen Fans. Auch in der 2. Liga war das Stadion immer ausverkauft. Als der Anruf von Trainer Merlin Polzin kam, musste ich nicht lange überlegen und habe mich schnell für den Club entschieden. Die Gespräche liefen schon vor dem Ulm-Spiel, sodass ich beim Aufstieg richtig mitgefiebert habe. Auch Stefan Kuntz, den ich noch von der U21-Nationalmannschaft kenne, hat mir bezüglich des Wechsels ein gutes Gefühl gegeben. Ich bin ein Typ, der dieses Gefühl benötigt und deshalb bin ich jetzt hier.
… seine persönliche Entwicklung: Ich bin als Spieler und Mensch in Belgien gereift, habe viel dazu gelernt und möchte diese Erfahrung jetzt in der Mannschaft einbringen. Ich bin ein Leader geworden, habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Bei Hertha BSC war ich noch ein junger Spieler mit viel Potential, der dies aber nicht immer ausschöpfen konnte. Zudem dachte ich manchmal, dass es cool sei, ein Heißsporn zu sein. Das habe ich mit dem Alter abgelegt und bin nun deutlich ruhiger. Ich möchte zeigen, dass ich klarer in meinem Spiel geworden bin, vorangehe und den jungen Spielern den einen oder anderen Tipp gebe. Und genau das wird auch von mir erwartet. Ich freue mich auf diese Rolle und auch den damit verbundenen Druck.
… die Bundesliga: Ich habe die Liga in der Vergangenheit weiterhin eng verfolgt, habe vor allem in der Konferenz viele Spiele gesehen. In meinen Augen ist die Bundesliga deutlich intensiver geworden. Es gibt mehr Läufe, Sprints und direkte Duelle im Vergleich zu der Zeit, als ich die Liga verlassen habe. Es war mein Ziel, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Besonders die Sprache macht es mir hier leichter.

… seine Spielweise: Ich fühle mich als Verteidiger auch mit dem Ball am Fuß wohl. Vor allem das Andribbeln wird wichtig sein und eine große Rolle spielen. Wenn viele Vereine Mann gegen Mann spielen, dann kommt es darauf an, auch mal einen Stürmer auszudribbeln. Dann muss ein anderer Spieler auf mich zukommen, sodass der Pass auf den Flügel frei wird und dort macht es gegen einen Spieler wie Jean-Luc Dompe wenig Spaß. Ich habe durch das Alter und die Erfahrung auch hier noch einmal eine Entwicklung genommen. Bei Hertha habe ich noch häufiger mal den Zeitpunkt des Abspiels verpasst und wollte zu viel.
… seine Derby-Erfahrung: Ich freue mich sehr auf diese Spiele. Dafür spielt man Fußball: Ein ausverkauftes Haus, zwei Vereine in einer Stadt – da gibt es nichts Besseres. Zugleich darf man in solchen Spielen nicht den Kopf verlieren. Meine Erinnerungen an die Derbys mit Hertha gegen Union sind positiv. Auch in Belgien habe ich mit Gent gegen Brügge Derby-Erfahrungen gesammelt, auch wenn die Bilanz hier negativer ausfällt. (lacht)
… die Formation in der Verteidigung: Für mich ist es so nicht relevant, ob ich in einer Dreier- oder Viererkette agiere. Alle Jungs, mit denen ich bisher hier trainiert oder auch im Testspiel zusammen gespielt habe, waren auf und abseits des Platzes top. Da ist es zweitrangig, an wessen Seite man spielt. Ich wurde hier von den Teamkollegen von Minute eins super aufgenommen. Wir wollen einfach unser Bestes geben und vor allem als Team auftreten.