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Nachbericht

25.05.20

Von berechtigter Selbstkritik und begründetem Optimismus

Der HSV zeigte im Spitzenspiel gegen Arminia Bielefeld eine starke Leistung, die aufgrund der unzureichenden Chancenverwertung ungekrönt blieb. Die positiven Aspekte sollen jetzt für das nächste Gipfeltreffen gegen den VfB Stuttgart mitgenommen werden.

Es war eine Mischung aus Enttäuschung, Ärger und Trotz, die sich in den Gesichtern der HSV-Profis ablesen ließ, als Referee Felix Zwayer das 0:0 gegen Arminia Bielefeld mit seinem letzten Pfiff des Tages besiegelte. Der Grund für die Ernüchterung lag schnell auf der Hand: Über weite Strecken hatten die Rothosen das Geschehen im Zweitliga-Spitzenspiel klar dominiert, aus dieser Überlegenheit heraus auch zahlreiche Chancen kreiert – das Spielgerät wollte aber einfach nicht über die Linie. Eine Portion Unvermögen, Pech (wie beim Pfosten-Kopfball von Tim Leibold in der 67. Minute) und ein starker Stefan Ortega Moreno im Gäste-Tor verhinderten den mehr als möglichen Einschlag.

Somit mündete ein starker Vortrag letztlich in einem torlosen Remis, das die Protagonisten mit der Raute auf der Brust nur bedingt zufriedenstellte. „Wir sind vom Ergebnis enttäuscht“, sagte HSV-Cheftrainer Dieter Hecking in der Pressekonferenz nach der Partie und fasste die Gemütslage seiner Schützlinge damit passend zusammen. Besonders ärgerlich: Schon am Wochenende zuvor vergaben die Rothosen beim Auswärtsspiel in Fürth (2:2) zahlreiche Großchancen, was sich kurz vor Ultimo in Form des Last-Minute-Ausgleichs der Hausherren rächte. Die Wut über das Auslassen der hochprozentigen Tormöglichkeiten hat sich also fortgesetzt und bringt das Gleichgewicht zwischen Aufwand und Ertrag in ein unpassendes Verhältnis: „In den ersten beiden Spielen nach der Corona-Pause haben wir enorm viel investiert, daher sind zwei von sechs möglichen Punkten zu wenig“, stellt Hecking fest und benennt damit das Grundübel eines spielerisch gelungenen Re-Starts, der sich leider nicht auf dem Punktekonto widerspiegelt.

Spitzenspiel in Stuttgart als Wegweiser

Der straffe Spielplan bis zum nahenden Saisonende macht es allerdings möglich, dass sich die nächste Chance auf eine bessere Ausbeute schon in drei Tagen bietet. Dann tritt der HSV zum nächsten Spitzenspiel beim VfB Stuttgart an (28. Mai, Anstoß: 20.30 Uhr) und wird darum bemüht sein, ein gewinnbringendes Gleichgewicht zwischen spielerischer Leichtigkeit und konsequenter Chancenverwertung herzustellen. Die Schwaben selbst werden allerdings ebenfalls auf Wiedergutmachung aus sein, schließlich verlor die Elf von Cheftrainer Pellegrino Matarazzo beide Spiele nach der Corona-Pause (1:2 in Wiesbaden, 2:3 in Kiel) und büßte damit den zweiten Tabellenplatz ein. Auf dem steht aktuell der HSV, der trotz der suboptimalen Ausbeute mit einem Zähler Vorsprung in das Verfolgerduell mit dem Bundesliga-Absteiger geht (ab 20.15 Uhr live im HSVnetradio). Aus dieser Position heraus wollen die Rothosen in der Mercedes-Benz Arena einen wichtigen Schritt machen. Damit Enttäuschung, Ärger und Trotz wieder Freude, Spaß und Angriffslust weichen.