
Vorbericht
27.08.18
Stürmisches Montagsspiel
Wenn der HSV und Arminia Bielefeld heute zum ersten Mal seit neun Jahren wieder in einem Pflichtspiel aufeinandertreffen, stehen vor allem die Stürmer beider Clubs im Vordergrund. Pierre-Michel Lasogga brennt nach seinem Pokal-Doppelpack auf weitere Treffer.
Wenn heute Abend um 20:30 Uhr (ab 20:15 Uhr live im HSVnetradio) der Anpfiff zum Heimspiel des HSV gegen Arminia Bielefeld ertönt, sind genau 3.480 Tage vergangen, seit die beiden Clubs sich das letzte Mal in einem Pflichtspiel gegenüber standen. Am 15. Februar 2009 gewann der HSV, ebenfalls im Volksparkstadion, nach Treffern von Piotr Trochowski (32.) und Paolo Guerreo (60.) glatt mit 2:0. Pierre-Michel Lasogga spielte damals noch für die U19 von Bayer Leverkusen und hatte in der darauffolgenden Saison das erste Mal das Vergnügen, gegen den DSC ein Pflichtspiel zu bestreiten. In den beiden Partien in der A-Junioren-Bundesliga machte er dann auch das, was sein Job ist: Tore schießen. Zwei Treffer gelangen dem bulligen Stürmer in den zwei Begegnungen, in der zweiten Partie sogar der entscheidende zum 1:0-Sieg.
Lasogga: Mit Toren zum Erfolg beitragen
Auch beim HSV war er am vergangenen Wochenende maßgeblich daran beteiligt, im DFB-Pokal den TuS Erndtebrück zu bezwingen. Nach seiner Einwechslung beim Stand von 2:2 in der 62. Minute dauerte es genau eine Minute bevor Lasogga zum ersten Mal einnetzte und zum 3:2 für den HSV traf, die zweite Bude ließ er dann nur eine Zeigerumdrehung später folgen. Am Ende gewannen die Rothosen mit 5:3 und zogen in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. "Besser kann man sich das natürlich nicht vorstellen, wenn man von der Bank kommt und mit dem ersten Ballkontakt gleich das Tor macht“, sagt Lasogga mit einem Lächeln im Gesicht gegenüber HSVtv.
Der HSV war aber damit nicht nur im Pokal weiter, der Mittelstürmer, der in der vergangenen Saison noch an Leeds United ausgeliehen war, meldete sich damit eindrucksvoll bei seinem Club zurück. „Ich bin sehr froh, wieder in Hamburg und Teil dieses spannenden Projektes zu sein", gab er unlängst zu Protokoll. Zum großen Ziel, wieder in die Bundesliga zurückzukehren, möchte er unbedingt seinen Beitrag leisten, am besten natürlich mit reichlich Toren. Wie wichtig er für das HSV-Spiel darüber hinaus sein kann, zeigte er bereits in Sandhausen, als ihm zwar kein Treffer gelang, er durch sein Anlaufverhalten und nimmermüden Einsatz aber einen erheblichen Teil zum Mannschaftserfolg beitrug.
Konkurrenzkampf spornt an
Doch auch seine Konkurrenz im Sturmzentrum schläft nicht. Fiete Arp spielt nach seiner schweren Zeit vor der Vertragsverlängerung wieder befreit auf und traf ebenfalls im Pokal. Dazu kehrt gegen Arminia Bielefeld auch Aaron Hunt zurück ins Team. Der Kapitän hat seine Wadenverletzung auskuriert und stellt für Christian Titz eine weitere Alternative im Angriffszentrum dar. „Mit ihm haben wir vorne mehr Varianten. Es hängt immer ein bisschen vom Gegner und der Spielsituation ab“, erklärt Titz. Hunt ist mehr die spielerische Version, eine falsche Neun, wie es im neuen Fußballdeutsch immer so schön heißt. Arp geht laut Titz „vor allem sehr gut in die Zwischenräume“, und Lasogga ist eben der klassische Mittelstürmer, der vor allem in der Box seine Stärken hat. "Wir haben drei super Stürmer. Konkurrenzkampf gibt es aber auf jeder Position. Das spornt einen immer wieder an und ist insgesamt sehr positiv zu bewerten“, sagt Lasogga.
„Ich hoffe, er beginnt nicht ausgerechnet gegen uns mit dem Toreschießen" Lasogga über Sven Schipplock.
Auch beim Gegner hat Trainer Jeff Saibene im Angriff die Qual der Wahl. Neben Vereinsikone Fabian Klos, der für die Arminia in 260 Spielen schon 114 Tore schoss, und Andreas Voglsammer, der in der letzten Saison 13 Treffer markierte, traf im Pokal nun auch der ehemalige Hamburger Sven Schipplock gegen Lok Stendal gleich zweifach. Mit Letzterem verbindet Lasogga sogar ein besonderes Verhältnis. „Schippo und ich hatten in Hamburg eine sehr schöne Zeit zusammen, da wir uns privat sehr gut verstanden haben, auch wenn es ansonsten nicht immer von Erfolg geprägt war“, erklärt der HSV-Stürmer, der sich auf das Aufeinandertreffen freut, aber dennoch mit einem Augenzwinkern einen Wunsch hat: „Ich hoffe, er beginnt nicht ausgerechnet gegen uns mit dem Toreschießen. Da kann er seine Füße ruhig noch ein bisschen stillhalten."
Ruhig wird es hingegen im Volksparkstadion sicher nicht. Rund 44.000 Karten, davon 2.700 nach Bielefeld, sind für die Partie bereits vergeben. Lasogga rechnet wie gegen Kiel mit einer fantastischen Stimmung, die diesmal zum Erfolg beitragen soll. „Auch wenn Arminia mit Selbstvertrauen kommt, wollen wir die Atmosphäre für uns nutzen und mit unseren Fans im Rücken das Spiel für uns entscheiden“, so Lasogga, Am besten natürlich mit einem eigenen Treffer.
Der Kader zum Spiel:
Tor: Pollersbeck, Mickel; Feld: Arp, Bates, David, Douglas, Ferati, Holtby, Hunt, Ito, Janjicic, Lacroix, Lasogga, Mangala, Moritz, Narey, Sakai, van Drongelen
So könnte Bielefeld spielen: Ortega - Schütz, Behrendt, Börner, Hartherz - Edmundsson, Prietl, Seufert, Staude - Klos, Voglsammer
Schiedsrichter: Arne Aarnink (Nordhorn)