
Vorbericht
17.08.18
Der Favoritenrolle gerecht werden
Der HSV reist im Rahmen der 1. Runde des DFB-Pokals nach Siegen, um dort am Samstagabend (Anstoß: 18:30 Uhr) gegen den TuS Erndtebrück anzutreten. Beim Oberligisten wollen die Rothosen keine Zweifel aufkommen lassen.
Erndtebrück - das ist eine zum Kreis Siegen-Wittgenstein zugehörige Gemeinde, die knapp 7.500 Einwohner zählt und rund 100 Autokilometer östlich von Köln liegt. Auf der Homepage wirbt die Verwaltung mit idyllischen Wanderwegen - und den zahlreichen Sportvereinen. Einer davon ist der TuS Erndtebrück. Der Turn- und Sportverein besteht im Fußballbereich aus zwei Herren- und acht Jugendmannschaften. Zudem ist eine Alte Herren gemeldet. Im Fokus steht an diesem Wochenende aber eindeutig die 1. Mannschaft. Und das vor allem aufgrund der Vorkommnisse am 4. April 2018. An jenem Tag trat der TuS im Halbfinale des Landespokals bei den Sportfreunden aus Lotte an und errang gegen den Drittligisten einen sensationellen 2:1-Sieg. Das Finale gegen den SC Paderborn ging zwar verloren, die Erndtebrücker standen jedoch schon vor dem Anpfiff als DFB-Pokal-Teilnehmer fest. Schließlich war es Moderatorin und Losfee Palina Rojinski, die den TuS Erndtebrück und den HSV sportlich zusammenbrachte und das nun kurz bevorstehende Spiel ermöglichte.
Neuzugänge sammeln Spielpraxis, Arp in Siegen dabei
Die Rothosen reisen mit einer guten Portion Selbstvertrauen im Gepäck ins Siegener Leimbachstadion, wo das Pokal-Duell stattfinden wird. Zunächst wurde am zurückliegenden Sonntag ein souveräner 3:0-Auswärtssieg in Sandhausen eingefahren, ehe das Team von Cheftrainer Christian Titz dem FC Bayern München im Testspiel lange Paroli bot und am Ende unglücklich mit 1:4 unterlag. Die sportliche Rehabilitation nach der bitteren 0:3-Auftaktniederlage gegen Holstein Kiel ist also geglückt - dennoch will Titz keine verfrühte Zufriedenheit aufkommen lassen. In diesem Kontext sprach der 47-Jährige auf der Pressekonferenz vor dem Spiel von einer „besonderen Aufgabe“. Den im vergangenen Sommer in die Oberliga abgestiegenen TuS will er keinesfalls unterschätzen: „Wir konzentrieren uns auf unsere Aufgabe und gehen mit der richtigen Spannung und Einstellung in die Partie. Am Samstag möchten wir eine Runde weiterkommen.“
In Bezug auf die Personalplanungen für das Wochenende gab der Übungsleiter einen sehr detaillierten Einblick. So werden die Neuzugänge Léo Lacroix, Christoph Moritz und Manuel Wintzheimer allesamt Spielpraxis bei der U21 bekommen. Auch Keeper Morten Behrens, Bakery Jatta und Moritz-Broni Kwarteng reisen mit dem von Steffen Weiß betreuten Team nach Kiel, um dort gegen die Reserve der „Störche“ anzutreten. Im gleichen Atemzug gab der Coach schließlich auch bekannt, dass Fiete Arp in den Profikader zurückkehren wird. Weiterhin fehlen werden neben den Langzeitverletzten auch Aaron Hunt und Matti Steinmann sowie der angeschlagene Josha Vagnoman (Oberschenkelprobleme), die aller Voraussicht nach in der kommenden Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können.
TuS-Coach Markow: „Ein ganz besonderer Moment“
Der HSV muss sich auf eine hochmotivierte Heimelf einstellen, für die der Auftritt gegen den HSV das Spiel des Jahres bedeutet. Den Saisonstart hatten sich die blau-weißen Gastgeber allerdings anders vorgestellt: Zunächst ging der Pflichtspielauftakt im Westfalenpokal mit 1:4 gegen den ASC Dortmund verloren, ehe auch das erste Ligaspiel der neuen Oberliga-Saison mit einer Niederlage gegen die Sportfreunde Siegen endete (2:3). Dennoch wollte sich TuS-Cheftrainer Ivan Markow, der die Mannschaft nach dem Abstieg aus der Regionalliga übernommen hatte, die Vorfreude auf das bevorstehende Highlight nicht nehmen lassen und erklärte im Vorfeld der Partie, was er von seinen Akteuren erwartet: „Wir wären gerne mit zwei Siegen in diese Partie gegangen, aber das lässt sich jetzt nicht mehr ändern, man hat aber gestern beim Training im Stadion schon gemerkt, dass der Samstagabend ein ganz besonderer werden kann. Auch für mich ist das ein besonderer Moment und für meine Spieler ist es vielleicht das einzige Mal, dass sie so ein Spiel erleben. Deshalb erwarte ich, dass meine Jungs alles geben und alles raushauen, was möglich ist.“
Die Möglichkeiten der Erndtebrücker in ganz engen Grenzen zu halten, wird die Aufgabe der Rothosen sein. Der HSV-Tross macht sich bereits am heutigen Freitag (17. August) auf den Weg nach Nordrhein-Westfalen, um dort eine bestmögliche Vorbereitung auf das Pokalspiel einzuleiten. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil in diesem Jahr könnte sein, dass die Hanseaten bereits zwei Pflichtspiele absolviert haben und dementsprechend bereits in einem frühen Stadium der Saison über eine gewisse Wettkampfhärte verfügen. Zudem können sich die Profis auf die Unterstützung von über 5.000 HSV-Fans verlassen, die im Leimbachstadion für eine Heimspiel-Atmosphäre sorgen werden. Der Boden ist also bereitet, nun müssen Taten folgen. Die entsprechende Richtung gibt Cheftrainer Titz höchstpersönlich vor: „Wir sind gut vorbereitet und werden unser Spiel durchziehen.“
Der Kader zum Spiel:
Tor: Pollersbeck, Mickel; Feld: Ambrosius, Arp, Bates, David, Douglas Santos, Ferati, Holtby, Ito, Janjicic, Knost, Lasogga, Mangala, Narey, Sakai, Samperio, van Drongelen
Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf)