
Stimmen zum Spiel
01.06.23
Walter: "Ein absolut gebrauchter Tag"
Der HSV unterliegt im Hinspiel der Relegation beim VfB Stuttgart mit 0:3 und sieht sich im Rückspiel nun einer riesigen Herausforderung gegenüber - die aber angenommen werden soll. Die Stimmen.
Es war dieser eine Nackenschlag zuviel. Als das Hinspiel der diesjährigen Relegation gerade angefangen hatte und die Profis des HSV nach den emotionalen Ereignissen des Wochenendes, als man sich neun Minuten lang als Aufsteiger gefühlt hatte, in diese Partie hineinfinden wollten, da setzte es direkt die nächste Klatsche: Früher Rückstand durch Mavropanos nach gerade einmal 46 Sekunden. Der Anfang vom Ende.
"Der frühe Rückstand hat etwas in unseren Köpfen gemacht", befand nach Spielende auch HSV-Vorstand Jonas Boldt. Und so waren die Rothosen von Beginn an in einer schwierigen Situation, und spätestens nach dem Wiederanpfiff und dem nächsten Nackenschlag in Form des Stuttgarter Doppelschlags war klar: Dies ist nicht der Tag des HSV. So stand am Ende ein deutliches 0:3 beim VfB, das ohne Frage eine Hypothek für das Rückspiel am kommenden Montag bedeutet. Aber noch nicht das endgültige Aus. Die Stimmen.
Sebastian Schonlau: Dieses 0:3 ist ein deutliches Ergebnis. Wir kommen durch das Gegentor denkbar schlecht rein, dann hält Ferro uns lange im Spiel. Wir sind dann besser geworden, konnten aber in der zweiten Hälfte nicht an diese Phase anknüpfen. Solange die Chance da ist, werden wir kämpfen. Wir werden niemals aufgeben. Das Rückspiel muss noch gespielt werden. Es kann ja nicht mehr schlimmer werden. Was soll uns passieren? Wir haben 0:3 verloren, es kann nur noch bergauf gehen. Aus dieser Situationen kann man auch Kraft und Energie ziehen. Am Montag spielen wir zuhause, die Fans werden uns nach vorn peitschen - und dann schauen wir mal.
"Jeder weiß, dass wir mit Rückschlägen umgehen können, dass wir uns nie aufgeben und immer weitermachen"
Daniel Heuer Fernandes: Das Spiel ist maximal unglücklich gestartet mit der ersten Ecke und dem ersten Gegentor. Es war heute in allen Belangen leider etwas zu wenig. Wir definieren uns über unseren Ballbesitz, müssen da am Montag deutlich schärfer sein. Im Fußball ist alles möglich. Wir müssen uns auf unsere Stärke besinnen und auch daran glauben. Das Ergebnis ist eindeutig, ärgerlich und bitter. Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt, aber wir müssen es annehmen, wie es ist. Jeder weiß, dass wir mit Rückschlägen umgehen können, dass wir uns nie aufgeben und immer weitermachen. Wir wollen uns am Montag bestmöglich präsentieren. Unser Ziel kann nur Vollgasfußball sein.
Tim Walter: Wir haben uns viel mehr vorgenommen, sind denkbar schlecht durch die Standardsituation reingekommen. Durch den gehaltenen Elfmeter waren wir wieder im Spiel, haben den Gegner anschließend auch 20 Minuten gut bespielt. Nach der Pause haben wir uns dann wieder viel vorgenommen und doch direkt wieder die Gegentore bekommen. Heute war es einfach ein absolut gebrauchter Tag. Es ist alles ungünstig gelaufen. Der Volkspark gibt uns jetzt noch Glaube. Es geht nicht immer nur um Fußball. Manchmal ist die Liebe größer. Es wird im Volkspark ein heißer Tanz. Wir schenken nichts ab, werden alles mobilisieren. Das ist der Charakter dieser Mannschaft.
Jonas Boldt: Dieses Spiel ist schwer in Worte zu fassen. Der frühe Rückstand hat etwas in unseren Köpfen gemacht. Mitte der ersten Hälfte hatten wir dann aber nochmal etwas mehr Kontrolle und wollten dies im zweiten Durchgang fortsetzen, kassieren dann aber wieder direkt nach Anpfiff das schnelle Gegentor und sogar den Doppelschlag. So geht man am Ende mit einem 0:3 nach Hause, und dieses Ergebnis macht die Sache für das Rückspiel natürlich nicht einfacher. Aber: Am Ende werden in der Relegation zwei Spiele gespielt - und wir werden alles tun und geben, um doch noch das Wunder zu schaffen.