
Nachwuchs
01.09.23
U21 punktet beim Drittliga-Absteiger
Mit einer aufopferungsvollen kämpferischen Leistung: Die Mannschaft von Pit Reimers holt am Freitagabend (1. September) einen Zähler beim VfB Oldenburg und bleibt zum zweiten Mal in Serie ungeschlagen.
Mit einer auf zwei Positionen veränderten Startelf – Valon Zumberi verteidigte anstelle von Tjark Hildebrandt in der Dreierkette und Ohene Köhl begann für Omar Megeed in der Offensive – startete die U21 des Hamburger SV am Freitagabend (1. September) ins Auswärtsspiel beim VfB Oldenburg.
Beim Drittliga-Absteiger aus Niedersachsen erwischten die Mannen von Cheftrainer Pit Reimers einen ordentlichen Start und agierten zunächst aus einer kompakten Defensive. Dieser Verbund erstickte die Angriffsbemühungen der Hausherren in der Anfangsphase im Keim, so kam die Elf von Benjamin Duda nur zu einem gefährlichen Abschluss von Max Wegner (11.). Mehr ließen Zumberi und Co. nicht zu, entweder warfen sich die Kollegen in die Schussbahn oder Keeper Steven Mensah fischte sich die Bälle aus dem Halbfeld problemlos aus der Luft. Auf der Gegenseite sorgte Jesse Kilo mit einem ansehnlichen Solo für die erste Hamburger Duftmarke, blieb aber genauso wie Nicolas Oliveira mit dem zweiten Ball beim Abschluss am gegnerischen Abwehrbein hängen (14.). Erstmal so richtig in Bredouille kam die blau-weiß-schwarze Hintermannschaft nach exakt 20 Minuten, als die Gastgeber im Anschluss an einen Eckball sich im Strafraum festsetzten. Erst war Mensah gegen einen noch abgefälschten Schuss mit einem Handschuh dran, ehe seine Vorderleute gleich mehrere Versuche abblockten.
Oldenburg mit Druck – HSV-Defensive hält dagegen
Nach diesem überstandenen Mini-Powerplay ergab sich nach einem langen Ball viel Platz für Arlind Rexhepi, der mit einer präzisen Flanke von rechts Kilo im Zentrum bediente. Dieser wurde bei seiner Ballaktion im Strafraum zu Fall gebracht, die Pfeife von Schiedsrichter Julian Meckfessel blieb jedoch stumm (24.). Auf der Gegenseite zielte Rafael Brand aus halbrechter Position im Sechzehner knapp am langen Pfosten vorbei (25.). Auch wenn die Rothosen ab und an Nadelstiche setzten, blieben die Oldenburger die überlegenere Mannschaft mit den gefährlicheren Abschlüssen. So auch nach 31 Minuten mit einem Kopfball von Max Wegner knapp rechts am Tor vorbei (31.). Einige Augenblicke später war erneut die gut aufgelegte Mensah mit einer erneuten Parade zur Stelle (37.). In dieser Phase ließen die Hamburger aber nicht mehr viel zu und erarbeiteten sich eigene längere Ballbesitzpassagen. Nach solch einer probierte es Kilo aus der Distanz, verfehlte sein Ziel allerdings deutlich (41.). Auch wenn es einige Abschlüsse zu beobachten gab, gingen die Teams nach 45 Minuten mit dem torlosen Zwischenstand in die Kabinen.

Offener zweiter Durchgang, Paschke mit Gewalt aus dem Rückraum
Im zweiten Durchgang, den die Teams zunächst ohne personelle Veränderungen bestritten, brach Nicolas Oliveira nach jeweils einem Zuspiel von Tom Sanne über die linke Außenbahn durch, verfehlte entweder sein Ziel deutlich oder fand keinen Abnehmer im Zentrum (49., 51.). Dennoch fanden die Reimers-Schützlinge wieder gut in die Partie und wussten sich gegen den Drittliga-Absteiger auch körperlich zu wehren. So trieb Felix Paschke die Kugel nach einem Ballgewinn im Mittelfeld Richtung VfB-Gehäuse und bediente Arlind Rexhepi, der von der Strafraumkante einen Tick zu hoch zielte (56.). In dieser Phase waren die Hamburger richtig gut drin, hielten die Niedersachsen fern vom eigenen Kasten und suchten den Weg in die Offensive, die Coach Reimers nach gut einer Stunde mit dem frischen Omar Sillah für Ohene Köhl verstärkte. Und der Joker sah aus nächster Nähe an, wie seine Kollegen beinahe den Führungstreffer erzielten: Nach einem Freistoß von Theo Harz von Linksaußen kam das Spielgerät über Umwegen zu Sanne, der aber an Sebastian Mielitz scheiterte (70.). Auf der Gegenseite entwickelten die zunehmend ungeduldigen Hausherren kaum mehr zwingende Torgefahr, so warteten beide Mannschaften auf den entscheidenden Fehler des Gegenübers. Und dieser passierte beinahe VfB-Schlussmann Mielitz, als er einen strammen Abschluss von Paschke aus dem Rückraum durch die Hände rutschen ließ, aber den Einschlag im Nachfassen noch gerade so verhinderte (78.). Symbolisch für die aufkommende Nervosität: Der bereits ausgewechselte und mit Gelb verwarnte Brand sah auf Seiten des VfB wegen Meckerns an der Seitenlinie die Gelb-Rote Karte (81.). So blieb es bis zum Schluss spannend, aber da keiner der beiden Mannschaften der Lucky-Punch gelang, blieb es bei der torlosen Punkteteilung am Freitagabend in Oldenburg.
Reimers: „Kämpferisch überragende Leistung“
Mit dieser konnte Trainer Reimers sehr gut leben. „Wir hatten uns im Vorfeld richtig auf diese Partie gefreut. Viele von meinen Jungs haben noch nie in ihrer Karriere vor so vielen Leuten Fußball gespielt“, nahm Reimers Bezug auf die 2.827 anwesenden Fans. Von dieser Kulisse ließen sich die Rothosen jedoch nicht einschüchtern. „Ich bin richtig stolz, wie wir uns hier verkauft haben. Bis zur letzten Szene war es eine kämpferisch überragende Leistung meiner Mannschaft. Wir haben mit alle Mann unser Tor richtig klasse verteidigt. Mit ein bisschen Glück spielen wir unsere Konter noch zielstrebiger zu Ende, um das Siegtor zu erzielen. Wir nehmen diesen Punkt sehr gerne mit“, sagte der Übungsleiter im Nachgang auf der Pressekonferenz.
DAS SPIEL IM STENOGRAMM:
VfB Oldenburg: Mielitz – Knystock (82. Schäfer), Schröder, Appiah (C), Deichmann – Brand (60. Richter), Käuper (74. Demaj), Buchtmann, Loubongo-M’Boungou (70. Plautz) – Wegner (70. Ziereis), Krasniqi
U21: Mensah – Zumberi, Duah (C), Seifert – Rexhepi, Harz, Paschke (89. Hildebrandt), Kilo (66. Mengot), Oliveira – Köhl (61. Sillah), Sanne (84. Appiah)
Tore: /
Gelbe Karten: Schröder, Knystock, Käuper, Brand, Richter – Harz, Rexhepi
Gelb-Rote Karte: Brand (81.)
Schiedsrichter: Julian Meckfessel
Fans: 2.827
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