
Nachwuchs
11.02.19
U19 verliert Torspektakel
Im Duell mit dem VfL Wolfsburg agierten die Rothosen in der Defensive zu fehlerhaft und mussten sich den Niedersachsen mit 2:5 geschlagen geben.
Im Vergleich zum Gastspiel beim FC St. Pauli wechselte HSV-Coach Daniel Petrowsky lediglich auf einer Position: Bryan Hein ersetzte Daniel Owusu positionsgetreu in der rechten Innenverteidigung. Zudem stand Anssi Suhonen nach überwundener Verletzungspause erstmals wieder im Kader und nahm zunächst auf der Bank Platz. Auch Gästetrainer Thomas Reis nahm nur einen Wechsel vor, für Lenn Jastrembski stürmte Amir Abdijanovic an der Seite von U19-Nationalspieler Jesaja Herrmann. Ansonsten vertraute der Wolfsburger Übungsleiter der Truppe, die in der vorherigen Woche RB Leipzig mit 2:0 besiegt hatte.
Eiskalter Abdijanovic
Doch dieser Wechsel sollte sich gleich bezahlt machen: Nach einem unsauberen Pass von Erjanik Ghubasaryan auf Tobias Knost konnte dieser den Ball nicht mehr kontrolliert an den Nebenmann bringen. Abdijanovic schnappte sich das Spielgerät und lief frei auf Elian Clasen zu, umkurvte den herauseilenden Schlussmann und vollendete in das verwaiste Hamburger Gehäuse zum 1:0 aus Sicht der Gäste (11.). In der 31. Spielminute kam der Ball nach einer Flanke von rechts über Soufiane Messeguem und Muhammed Saracevic erneut zu Abdijanovic, dessen erster Versuch zunächst von Knost geblockt wurde, der Nachschuss hingegen im rechten unteren Eck einschlug.
Hamburger Moral
Der zweite Wolfsburger Treffer schien ein Weckruf für die Rothosen zu sein, vier Minuten nach dem 0:2 nahm Bryan Hein auf der linken Seite Fahrt auf und schaffte Platz für Brooklyn Ezeh. Der Hamburger Linksverteidiger nutzte die starke Vorarbeit seines Mitspielers und zog aus spitzem Winkel ab. Mithilfe des rechten Innenpfostens landete das Rund zum 1:2-Pausenstand im Kasten der Wölfe. Unmittelbar nach der Halbzeit kamen die Petrowsky-Schützlinge druckvoll aus der Kabine und belohnten sich sieben Minuten nach Wiederanpfiff: Nach einer schönen Kombination über Ole Wohlers und Lenny Borges musste HSV-Topscorer Beke nur noch den Fuß hinhalten, um mit seinem elften Saisontreffer den Ausgleich zu erzielen.
Wolfsburger Kaltschnäuzigkeit
Das Hamburger Hoch währte allerdings nur kurz. Nachdem Knost ein Zuspiel von Clasen nicht kontrollieren konnte, drang Saracevic in den Hamburger Strafraum ein und konnte von Saibo Ibraimo nur mit einem Foulspiel gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß vollendete Marx, der schon im Hinspiel per Elfmeter traf, zur erneuten Wolfsburger Führung (59.). Anders als in der ersten Hälfte kamen die Rothosen in der Folge nicht mehr zurück. Im Gegenteil, Abdijanovic nutzte den nächsten schweren Patzer der HSV-Defensive für seinen dritten Treffer und erhöhte nach Vorlage von Messeguem auf 2:4 (76.). VfL-Kapitän Siersleben markierte zehn Minuten vor dem Ende den 2:5 Endstand, der den Wölfen aufgrund der Niederlage von St. Pauli in Dresden den ersten Tabellenplatz erbrachte.
Die Hamburger Nachwuchskicker konnten der Vorgabe von Petrowsky, sich "insbesondere im Defensivverhalten zu steigern", nicht Folge leisten und rutschten nach der Heimniederlage auf den siebten Rang der Bundesliga Nord/Nordost ab. Am Sonnabend, dem 16. Februar, haben die Rothosen beim Tabellen-12. FC Carl Zeiss Jena die Möglichkeit auf Wiedergutmachung.
Das Spiel im Stenogramm:
U19: Clasen - Knost, Hein (65. Muhlack), Ibraimo, Ezeh - Borges, Isler (71. Fabisch), Ghubasaryan, Krasniqi - Wohlers, Beke (82. Suhonen)
VfL Wolfsburg: Kasten - Siersleben, Edwards, Messeguem (86. Kleeschätzky), Mai - Sarcevic, Marx, Pohlmann, Sommer - Herrmann (46. König), Abdijanovic (82. Brandt)
Tore: 0:1 Abdijanovic (11.), 0:2 Abdijanovic (31.), 1:2 Ezeh (35.), 2:2 Beke (52.), 2:3 Marx (59. FE), 2:4 Abdijanovic (76.), 2:5 Siersleben (80.)
Schiedsrichter: Timo Hippel (Bremen)