
Nachwuchs
02.10.25
U21 teilt sich die Punkte mit Norderstedt
Trotz 55-minütiger Unterzahl: Die U21 des Hamburger SV hat sich am Mittwochabend (1. Oktober) mit 2:2 (2:1) vom FC Eintracht Norderstedt getrennt.
Nach vier Auswärtsspielen in Folge empfing die U21 des Hamburger SV am Mittwochabend (1. Oktober) den FC Eintracht Norderstedt zum Hamburger Stadtduell im Stadion Hoheluft. Im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei der FSV Schöningen veränderte Cheftrainer Lukas Anderer seine Startelf auf drei Positionen: Für den gelbgesperrten Kapitän Leonardo Garcia Posadas, den angeschlagenen Levin Öztunali sowie Noah Katterbach, der in Absprache mit der medizinischen Abteilung absichtlich auf ein Kunstrasen-Spiel verzichtete, liefen Dorian Migalic, Glory Kiveta und Kelvin Ojo von Beginn an auf. Auf der Bank nahmen unter anderem der 16-jährige Henri Schümann und der 17-jährige Finn Barkowsky aus der U19 Platz, die zum zweiten bzw. zum ersten Mal dem Regionalliga-Kader angehörten.
Boakye verwandelt souverän vom Punkt zur Führung
Die beiden Youngster konnten von der Bank aus beobachten, wie ihre Teamkollegen auf dem Platz von Beginn an bemüht waren, den Weg zum gegnerischen Tor zu suchen. Nach neun Minuten gehörte den Hausherren durch eine Kontermöglichkeit die erste Torchance des Spiels. Kelvin Ojo zog mit Tempo von links ins Zentrum, wo der Offensivspieler viel Platz hatte, aber an Keeper Lars Huxsohl scheiterte. Kurz darauf konnte der Schlussmann den heranstürmenden Raif Adam, der von Dorian Migalic mit einem herrlichen Außenristpass geschickt wurde, nur mit einem Foulspiel im Strafraum stoppen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Maurice Boakye souverän zur 1:0-Führung (16.). Dieser Vorsprung gab der Anderer-Elf sichtbar Selbstvertrauen. Erst verpasste Boakye nach einer Flanke von Omar Megeed aus kürzester Distanz den Doppelschlag (19.), ehe Norderstedts Torwart Huxsohl gleich doppelt gegen Boayke und Ojo parieren konnte (25.). In dieser Phase lag der zweite Treffer für den HSV in der Luft. Wenn die Gäste mal auf der Gegenseite in die Nähe des Strafraums kamen, waren Kapitän Lukas Bornschein und Kollegen zur Stelle. Neun Minuten vor der Pause schwächten sich die Rothosen allerdings selbst. Nachdem Schiedsrichter Florian Pötter einen Freistoß für Norderstedt pfiff, gab Kiveta erst den Ball nicht her und trat dann nach, sodass der Referee die Nummer 18 des HSV frühzeitig des Feldes verwies (36.). Doch von diesem Platzverweis ließen sich die Hausherren nicht aus der Ruhe bringen. Ganz im Gegenteil: Einen Eckball von Davis Rath nickte Lukas Bornschein zum 2:0 ein (42.). Allerdings hielt dieser Zwei-Tore-Vorsprung nicht lange an. In der Nachspielzeit verkürzte Yevhenii Obushnyi auf 1:2 aus Sicht der Gäste (45.+1).

Norderstedts Joker Brendel gleich in der Schlussphase aus
Nach diesen sehr unterhaltsamen Minuten zum Ende des ersten Durchgangs ging es zu Beginn der zweiten Hälfte zunächst etwas ruhiger zu. So mussten sich die 282 Zuschauer im Stadion Hoheluft, darunter Sportdirektor Claus Costa und Christoph Rohmer (Direktor NLZ und Sportstrategie), ein wenig gedulden, bis sie die nächste Torchance zu sehen bekamen. Doch diese hatte es dann gleich direkt in sich: Nach einer Flanke von Dane Kummerfeld kam Obushnyi aus kürzester Distanz frei zum Abschluss, diesen parierte Keeper Hannes Hermann glänzend (56.). In Unterzahl war der HSV in der zweiten Hälfte mit der eigenen Defensivarbeit beschäftigt. Aber das funktionierte sehr ordentlich, sodass die Mannschaft von Elard Ostermann kaum eine Lücke fand. So schnappten sich Innenverteidiger Jeremy Gandert und Kollegen oftmals den letzten Pass der Norderstedter. Auf der anderen Seite gelang dem HSV nach einem Abschluss von der Strafraumkante von Kelvin Ojo beinahe der dritte Treffer, doch der Ball klatschte an den rechten Pfosten (66.). In den darauffolgenden Minuten plätscherte das Geschehen etwas vor sich hin, bis die Gäste in der 77. Minute durch den eingewechselten Manuel Brendel den 2:2-Ausgleich markierten. Eine Flanke von Nick Gutmann drosch der Joker humorlos ins Netz. Trotz des Nackenschlags konnten die dezimierten Hamburger den einen Punkt über die Ziellinie bringen. Dabei half auch Regionalliga-Debütant Barkowsky in den Schlussminuten mit.
Lukas Anderer: „Das war eine richtig gute Haltung“
Diese Punkteteilung wusste Coach Lukas Anderer nach Abpfiff richtig einzuordnen. „Mit dem Punkt können und müssen wir leben. Gerade in der Anfangsphase hatten wir mehrere richtig gute Momente, in denen wir gefährlich vor dem Tor waren. Es waren ein, zwei kritische Situationen mit dem Schiedsrichter dabei, in einer Aktion verhalten wir uns nicht gut, dafür gibt es die rote Karte. Wie wir uns anschließend in Unterzahl präsentiert haben, davor ziehe ich meinen Hut vor den Jungs. Das war eine richtig gute Haltung. Wir haben alles probiert. Für uns ist das ein wichtiger Punkt, auf dem wir aufbauen können. Am Sonnabend wollen wir nachlegen“, blickte der Übungsleiter bereits auf das Duell mit Kickers Emden (Anstoß: 18 Uhr) voraus.
DAS SPIEL IM STENOGRAMM:
U21: Hermann – Kramer (88. Barkowsky), Gandert, Bornschein (C), Migalic – Rath (65. Lamce) – Kiveta, Megeed – Ojo (72. Reimers), Boakye (77. Riedel), Adam (90.+2 Tuppeck)
Eintracht Norderstedt: Huxsohl – Grau, Yago, Wallenborn (C) – Zimmer (46. Brendel), Gross, Obushnyi, Kummerfeld (70. Kufrin) – Ampofo, Gutmann (81. Meier), Camacho de Valdoleiros
Tore: 1:0 Boakye (16./FE), 2:0 Bornschein (42.), 2:1 Ampofo (45.+1.), 2:2 Brendel (77.)
Gelbe Karten: Obushnyi
Rote Karte: Kiveta (36.)
Schiedsrichter: Florian Pötter
Fans: 282