
Spielbericht
18.05.25
2:3 - HSV unterliegt zum Saisonabschluss in Fürth
Die Hamburger verlieren ihr letztes Zweitliga-Spiel bei der SpVgg Greuther Fürth. Klaus avanciert mit einem Dreierpack bei Treffern von Dompe und Glatzel zum Mann des Tages.
Der Hamburger SV hat am Sonntag (18. Mai) sein Auswärtsspiel im Rahmen des 34. Zweitliga-Spieltags bei der SpVgg Greuther Fürth mit 2:3 (0:1) verloren. Vor 16.126 Zuschauern im ausverkauften Sportpark am Ronhof erwischten die Rothosen den besseren Start, verpassten aber die Führung. Diese erzielte wiederum Fürths Klaus (41.) kurz vor der Pause. Unmittelbar nach Wiederanpfiff kamen die Hamburger durch Dompe (50.) zum Ausgleich, ehe sie nach zwei weiteren Treffern von Klaus (57., 63.) erneut ins Hintertreffen gerieten. Glatzel machte durch seinen Anschlusstreffer in der 67. Minute die Partie nochmal spannend, letztlich verabschiedeten sich die Hamburger aber mit einer Niederlage aus der Saison 2024/25 und rutschten von der Tabellenspitze auf Rang 2 ab.

Rückstand trotz guten Beginns ...
Im Vergleich zum 6:1-Aufstiegssieg gegen den SSV Ulm nahm Cheftrainer Polzin vier Änderungen in der Startformation vor: Kapitän Schonlau, Karabec, Balde und Glatzel erhielten anstelle von Poreba, Königsdörffer, Sahiti und Selke den Vorzug. Mit der Zweitliga-Meisterschaft bei einem Sieg vor Augen nahmen die Hamburger gleich das Heft des Handelns in die Hand. Nach rund zehn Minuten sorgte Reis für den ersten nennenswerten Abschluss, konnte die Kugel aber nicht sauber verwerten. Die defensiv kompakt agierenden Hausherren, die ihrerseits noch um den direkten Klassenerhalt kämpften und ebenfalls auf Sieg spielten, drangen postwendend erstmals gefährlich in den Strafraum, als Balde eine Asta-Hereingabe entscheidend klären konnte. Anschließend verlagerte sich das Spiel wieder vor das Fürther Tor, wo sowohl Mikelbrencis infolge eines Eckballs aus der zweiten Reihe als auch Balde nach Flanke halbrechts im Strafraum mit guten Abschlüssen ihren Meister in Kleeblatt-Keeper Noll fanden.
Die tonangebenden Hamburger hätten nach der Hälfte des ersten Durchgangs die Führung anhand von mehr Spielanteilen verdient gehabt, ehe die Fürther rund um die 30. Minute ihrerseits zu einer Doppelchance kamen und die Partie fortlaufend offener gestalteten: Zunächst schoss Consbruch aus idealer Lage von der Strafraumgrenze aus knapp übers Tor, dann brachte Angreifer Futkeu aus ähnlicher Position mit einem zu unplatzierten Torschuss erstmals HSV-Schlussmann Heuer Fernandes ins Spiel. Dieser war zehn Minuten später bei der dritten Top-Chance der Fürther wiederum machtlos, als Klaus in Verlängerung eines Einwurfs zunächst noch am blockenden Muheim scheiterte, ehe er den Nachuss aus kurzer Distanz unters Tordach jagte - das 1:0 in der 41. Minute und zugleich der Pausenstand.

... und torreiche zweite Hälfte
Personell unverändert und zugleich mit neuer Energie sowie einem kuriosen Freistoßtreffer kamen die Hamburger aus der Kabine. So fand Dompe aus halbrechter Position und 25 Metern Torentfernung die Lücke in der Dreimann-Mauer und verwandelte per Aufsetzer und durch Mithilfe Nolls zum 1:1 ins kurze Eck (49.). Der vom Franzosen herbeigeführte Gleichstand war allerdings nur von kurzer Dauer. Per Konter ging das Kleeblatt auf die erneute Führung, verzeichnete durch einen Fernschuss Futkeus einen Lattentreffer, in dessen Nachgang Hrgota im Duell mit Mikelbrencis einen Strafstoß herausholte. Jenen verwandelte Klaus in der 57. Minute entgegen der Laufrichtung von Heuer Fernandes sicher ins rechte Eck zum 2:1. Doch damit nicht genug vom Kleeblatt und Klaus: Mit der erneuten Führung im Rücken kamen die Gastgeber richtig auf und schlugen in Person des 32-jährigen Routiniers ein drittes Mal zu, als Klaus per Volleyschuss zum 3:1 traf und erstmals in seiner Laufbahn einen Dreierpack erzielte (63.).
Die Vorentscheidung schien zu diesem Zeitpunkt gefallen, doch inmitten des Fürther Jubelrausches holte Schonlau bei einem Eckball gegen Hrgota ebenfalls einen Foulelfmeter für seine Farben heraus: Glatzel blieb in der 67. Minute ebenso cool wie wenige Zeigerumdrehungen zuvor der Dreifachtorschütze, verkürzte auf 2:3 und schürte neue Hoffnung. Kurz nachdem der Torschützenkönig der Vorsaison seinen zehnten Saisontreffer erzielt hatte, ging Coach Polzin per Dreifachwechsel mit Sahiti, Richter und dem gegenwärtigen Top-Torjäger der 2. Liga, Selke, ins Risiko, stellte auf Dreierkette und Doppelspitze um. Der 22-Tore-Mann fügte sich nahtlos ins Spiel ein, traf mit seiner ersten Aktion den Querbalken. Auch im Anschluss schmissen die Hamburger alles nach vorn, agierten nach der Hereingabe von Rössing-Lelesiit für Meffert noch offensiver. Und in der fünfminütigen Nachspielzeit prüfte Dompe (90.+1) nochmal Schlussmann Noll, der aber in dieser Szene ebenso die Oberhand behielt wie bei einem Duell mit Glatzel (90.+3), das Schröder zunächst als elfmeterwürdiges Foulspiels pfiff, dann nach Eingriff des VAR aber korrekterweise wegen Stürmerfouls zurücknahm. Auch das vermeintliche 3:3 durch Selke tief in der Nachspielzeit kassierte der Referee nach Ansicht der Videobilder aufgrund eines Stürmerfouls ein. So verabschiedete sich der HSV mit einer Niederlage aus der Saison 2024/25 und steigt als Tabellenzweiter direkt auf. Die Meisterschaft geht an den 1. FC Köln, der im Parallelspiel Kaiserslautern mit 4:0 bezwang.
Das Spiel im Stenogramm:
SpVgg Greuther Fürth: Noll - Jung, Quarshie, Itter - Asta (83. Meyerhöfer), Dietz, Consbruch (60. Green), John (76. Gießelmann), Klaus, Hrgota - Futkeu (76. Srbeny)
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Mikelbrencis (70. Richter), Schonlau, Elfadli, Muheim - Meffert (82. Rössing-Lelesiit), Karabec (70. Selke) , Reis - Balde (70. Sahiti), Glatzel, Dompe
Tore: 1:0 Klaus (41.), 1:1 Dompe (50.), 2:1 Klaus (57., FE), 3:1 Klaus (63.), 3:2 Glatzel (67., FE)
Zuschauer: 16.126 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Gelbe Karten: John, Klaus, Jung, Gießelmann / Selke
Gelb-Rote Karten: - / -