
Gegnercheck
21.05.20
Arminia Bielefeld: außergewöhnliche Allrounder
Der DSC Arminia Bielefeld spielt eine herausragende Zweitliga-Saison und steht acht Spieltage vor Saisonende auf Platz 1. HSV.de hat den Erfolgsweg des kommenden Gegners nachgezeichnet.
Ein kurzer Antritt, ein kraftvoller Sprung und ein wuchtiger Kopfball. Fabian Klos hat diese Abläufe im Laufe seiner Profikarriere schon oft erfolgreich abgespult. Auch am 21. Oktober des vergangenen Jahres, als er in der 50. Minute den 1:1-Endstand im Heimspiel gegen den HSV erzielte. Es war der 7. Saisontreffer für Klos, der im weiteren Saisonverlauf zehn weitere Tore markierte und aktuell die Torjägerliste der 2. Bundesliga anführt. Wie kein Zweiter steht der Ur-Arminie (seit 2011 im Verein) und langjährige DSC-Kapitän für die starke Saison der Bielefelder, die am kommenden Sonntag (24. Mai, Anstoß: 13.30 Uhr) als Tabellenführer in den Volkspark reisen, um das Rückspiel gegen die Rothosen zu bestreiten.
Bielefeld in allen Bereichen stark
Es wäre allerdings zu kurz gedacht, den Spitzenreiter nach 26 Spieltagen auf einen Spieler zu reduzieren. Die Arminia aus Bielefeld funktioniert in dieser Zweitliga-Saison als Kollektiv, das bis dato kaum Schwächen offenbart hat. Diese Annahme wird zu einem Fakt, wenn die relevantesten Statistiken einer genaueren Betrachtung unterzogen werden: Bielefeld hat die meisten Punkte (52), die meisten Tore (51) und die mit Abstand wenigsten Gegentore (25). Vor allem Auswärts spielt der DSC eine außergewöhnliche Serie. Von 13 Spielen auf fremden Plätzen wurde nur eines verloren (acht Siege, vier Remis). Die 28 erspielten Zähler sind zudem klarer Spitzenwert (Holstein Kiel folgt mit 21 Punkten). Seit Saisonbeginn greift beim konstant praktizierten 4-3-3-System ein Rädchen ins andere. Nicht zu unterschätzen ist in diesem Kontext die Rolle von Manuel Prietl, der als einziger Sechser die beiden Achter absichert und mit seiner enormen Laufstärke (11,9 km pro Spiel) viele Räume beackert. Auch offensiv hat der 28-jährige Österreicher bereits einige Ausrufezeichen gesetzt (drei Tore, eine Vorlage).
Dementsprechend spannend dürfte der Vergleich mit den heimstarken Rothosen (28 Punkte aus zwölf Partien) werden, die sich im Laufe dieser Woche auf eine erfahrene und Zweitliga-bewährte Truppe einstellen müssen, die mit Uwe Neuhaus von einem 60-jährigen Cheftrainer betreut wird, der am Sonntag ein außergewöhnliches Jubiläum in dieser Spielklasse feiert. Zum insgesamt 300. Mal wird der gebürtige Hattinger (Nordrhein-Westfalen) in der 2. Bundesliga an der Seitenlinie stehen. In jeglicher Hinsicht also ein spezielles Spitzenspiel, in dem es mutmaßlich auf Kleinigkeiten ankommen wird. Dazu zählen natürlich auch die Strafraum-Duelle mit Fabian Klos.