
Interview
12.03.22
Boldt: „Ab Montag Vorbereitung auf Düsseldorf“
HSV-Vorstand Jonas Boldt spricht im Interview mit hsv.de über den kurzfristigen Spielausfall gegen Erzgebirge Aue und den Umgang mit den Corona-Fällen.
HSV.de: Der sehr kurzfristige Ausfall des Heimspiels gegen Erzgebirge Aue hat beim Gegner und bei vielen Fans Unverständnis oder zumindest Verwunderung ausgelöst. Warum hat die DFL erst am späten Freitagabend die beantragte Spielabsetzung bestätigt?
Jonas Boldt: Der Hauptgrund ist, dass sich die zuständigen DFL-Verantwortlichen strikt an ihre Richtlinien halten müssen. Wir hatten bereits zu Beginn der Woche ersten Kontakt zum Verband und zum Gesundheitsamt, weil sich nach dem ersten Fall und dem folgenden großen Infektionsgeschehen leider ein klarer Trend in unserem Kader und im Betreuerstab abzeichnete. Von diesem Moment an gab es eine Standleitung zwischen Frankfurt, den Hamburger Behörden und uns – und sehr viele Testungen. Am späten Freitagabend gab es in einer weiteren Testreihe, die in dem durch die DFL zertifizierten und uns zugeordneten Labor untersucht wurde, ein weiteres positives Ergebnis. Als dieses verifizierte Ergebnis übermittelt wurde, gab es die Bestätigung des Verbands.
Kannst du Frust und Unverständnis nachvollziehen?
Klar, auch uns hat diese Hängepartie nicht gefallen. Daher sind wir ja auch frühzeitig auf alle Beteiligten zugegangen. Aber ich kann eben auch verstehen, dass die DFL sich an die Spielordnung und die darin festgeschriebenen Regeln halten muss.
Wie geht der HSV nun mit der Corona-Lage im Kader und Betreuerstab um?
Wir stehen im permanenten Austausch mit allen Beteiligten und hoffen, dass alle Fälle mild verlaufen und keine weiteren hinzukommen. Wir werden uns ab Montag mit der Vorbereitung unseres nächsten Spiels in Düsseldorf beschäftigen und hoffen, dass wir dieses Spiel regulär austragen können.
Im Volksparkstadion war heute auch ohne Spielbetrieb etwas los. Der HSV hat Geflüchtete aus der Ukraine und deren Begleitungen sowie Helfer zum Mittagessen eingeladen, nachdem für das Heimspiel gegen Aue ja schon Essen bestellt und angeliefert worden war. Wie kam es zu der Aktion?
Das war eine spontane Idee, die nach der Absage des Spiels in der Nacht geplant und dann am heutigen Morgen vom gesamten HSV-Netzwerk mit Geschäftsstellen, Stiftung, Verein, Mitgliedern, Supporters sowie Fans verbreitet und von freiwilligen Helfern und Mitarbeitern in der „Raute“ umgesetzt wurde. Ich finde es toll, wenn wir mit unserer Energie und unseren Möglichkeiten helfen können. Und natürlich ist es auch sinnvoll, das ganze Essen nicht entsorgen zu müssen. Den Geflüchteten aus der Ukraine, den engagierten Helfern und auch den Fans aus Aue, die bereits angereist waren und die wir zum Mittagstisch und zu Stadionführungen eingeladen haben, hat es gut geschmeckt. Und wir haben es sehr gern gemacht.
Danke für das Gespräch.