
Spieltags-Fakten
17.04.22
Der Faktencheck zum Pokal-Halbfinale gegen Freiburg
Eine gute Gesamtbilanz, gelungene Generalproben und Pokal-Ausnahmespieler auf beiden Seiten – der Faktencheck zum Halbfinale hält viel Wissenswertes bereit.
#1 Gesamtbilanz als Mutmacher
Der HSV und der SC Freiburg blicken auf eine lange gemeinsame Bundesliga-Vergangenheit zurück. 36-mal duellierten sich die Traditionsvereine in der höchsten deutschen Spielklasse, 14 dieser Vergleiche konnte der HSV für sich entscheiden. Darüber hinaus sind 14 Remis und acht SCF-Erfolge vermerkt. Auch in der DFB-Pokal-Bilanz haben die Rothosen die Nase vorn: Im Oktober 1983 gelang ein 4:1-Auswärtssieg in der 2. Runde, ziemlich genau 24 Jahre später stand ein 3:1-Heimsieg (ebenfalls in der 2. Runde) auf der Anzeigetafel. Die Tore für den HSV erzielten damals Piotr Trochowski, Ivica Olic und Rafael van der Vaart. Wiederholung erwünscht!
#2 Gelungene Generalproben
Viel besser hätten die Formchecks vorm DFB-Pokal-Halbfinale für die beiden Kontrahenten nicht ausfallen können: Während der HSV am gestrigen Sonnabendabend (16. April) einen souveränen 3:0-Heimsieg gegen den Karlsruher SC verbuchten konnte, fuhren die Breisgauer im Heimspiel gegen den konstant starken VfL Bochum einen Erfolg in der gleichen Höhe ein. Vor allem SCF-Rechtsaußen Rolland Sallai unterstrich mit zwei Treffern seine gute Verfassung, den Ungarn muss die HSV-Defensive am Dienstag (19. April, Anstoß: 20.45 Uhr) definitiv auf dem Zettel haben.
#3 Ein Seitenwechsler pro Team
Das wird vielen Fußballfans nicht bewusst sein: SCF-Angreifer Ermedin Demirovic (24) ist gebürtiger Hamburger und trug in der Jugend genau zehn Jahre das HSV-Trikot. Zwischen 2004 und 2014 wurde der bosnische Nationalspieler (zwölf Länderspiele) im Nachwuchsleistungszentrum der Rothosen ausgebildet, ehe er im Alter von 16 Jahren zu RB Leipzig transferiert wurde. Über Stationen in Spanien, Frankreich und der Schweiz landete er im Sommer 2020 beim Sportclub. Den wiederum hatte Jonas Meffert schon zwei Jahre zuvor verlassen. Der Sechser kam im Sommer 2016 von Bayer 04 Leverkusen zu den Breisgauern, bestritt aber nur drei Pflichtspiele und zog – nach zwischenzeitlicher Leihe zum KSC – im Juli 2020 zu Holstein Kiel weiter.
#4 HSV als einziger Pokalsieger noch dabei
Schon kurios: Als einziger Halbfinalist der laufenden DFB-Pokal-Saison 2021/22 kann der HSV auf einen Titel in diesem Wettbewerb verweisen. 1987 gewannen die Rothosen letztmals das Endspiel (3:1 gegen die Stuttgarter Kickers), insgesamt stehen drei Triumphe (1963, 1976) in der Historie. Der Halbfinal-Gegner aus Freiburg konnte den zweitwichtigsten Titel im nationalen Vereinsfußball bis dato ebenso wenig gewinnen wie RB Leipzig und Union Berlin (bestreiten am Mittwoch das zweite Halbfinale).
#5 Offensive Ausnahmespieler auf beiden Seiten
HSV-Mittelstürmer Robert Glatzel trifft auch in der 2. Bundesliga sehr zuverlässig (18 Tore in 30 Einsätzen), im DFB-Pokal hat der 28-Jährige aber sogar eine noch bessere Quote: In vier Spielen stehen vier Buden zu Buche. Ebenfalls außergewöhnlich: Insgesamt sind für „Bobby“ elf Tore in zehn DFB-Pokal-Spielen auf dem Statistik-Zettel vermerkt, da er für den 1. FC Heidenheim in sechs Pokal-Partien siebenmal traf. Auf der anderen Seite wird mit SCF-Linksaußen Vincenzo Grifo aber ebenfalls ein Schlüsselspieler an den Start gehen. Der 29-jährige Italiener traf in dieser DFB-Pokal-Saison dreimal in vier Spielen und hat in 174 Pflichtspielen für den Sport-Club imposante 108 Scorerpunkte vorzuweisen. Ein Offensiv-Duell auf ganz hohem Niveau!