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Verein

31.01.24

HSV-Arbeitsgruppe Rechtsform informiert Mitglieder

Aus der HSV Fußball AG soll die HSV Fußball AG & Co. KGaA werden. Mitgliederrechte werden gestärkt, Supporters Trust bietet Fans Anteilskauf bei ihrem Club. Fremdkapital wird in Eigenkapital gewandelt. 

Der Auftrag aus der Mitgliederversammlung war klar. Nun liegen Ergebnisse vor. Die Arbeitsgruppe Rechtsform hat in den vergangenen Wochen und Monaten intensive und konstruktive Diskussionen geführt und Abwägungen vorgenommen. Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisgewinne wurden ein Modellvorschlag und dazugehörige Maßnahmen entwickelt sowie Unterlagen vorbereitet. Nun steht fest: Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Frühjahr 2024 wird über den von der Gruppe vorgeschlagenen Wechsel der Rechtsform von der HSV Fußball AG zur HSV Fußball AG & Co. KGaA entschieden. Über die Veränderungen, Entscheidungsgrundlagen und Beweggründe informierte die Arbeitsgruppe mit HSV-Vizepräsident Michael Papenfuß am Dienstagabend in aller Ausführlichkeit interessierte Mitglieder auf einer hybriden Informationsveranstaltung im Haus des Sports. 

„Unser Kernziel war es, die beste Rechtsform für unsere ausgegliederte Profisportabteilung zu finden“, sagt Michael Papenfuß, seines Zeichens auch Aufsichtsratsvorsitzender der HSV Fußball AG: „Dabei ging es um die Stärkung der Mitgliederrechte, gleichzeitig aber auch um die Schaffung einer Möglichkeit, neues Kapital für den HSV einzuwerben und die Kapitalbasis zu stärken.“ 

Beide Aspekte finden in der vorgesehenen Rechtsform Berücksichtigung. „Durch die Umwandlung wird ein entscheidender Schritt zur dauerhaften Sicherung der Mitgliederrechte vollzogen“, erläutert Papenfuß. Der Verein würde alleiniger Gesellschafter der neu zu gründenden HSV Fußball Management AG sein und 100 Prozent der Anteile halten. Die HSV Fußball Management AG wäre in Zukunft allein verantwortlich für die operative Führung. Einher ginge eine klare Trennung von operativer Führung und Vermögensbeteiligung. „Diese Änderung fördert eine objektivere und unabhängigere Unternehmensführung“, so Papenfuß. Dabei habe man insbesondere auf ein ausgewogenes Verhältnis von Führung und Kontrolle geachtet. Gerade in diesem Punkt habe der HSV auch aus den Geschehnissen und Erkenntnissen der vergangenen zehn Jahre gelernt. 

Sollte die Mitgliedschaft dem von allen Beteiligten empfohlenen Vorschlag folgen und der Rechtsformänderung zustimmen, würde sich für die operative Arbeit der bisherigen HSV Fußball AG nichts ändern. Der aktuelle Aufsichtsrat bliebe identisch, würde weiterhin den Vorstand der künftigen HSV Fußball Management AG beraten und kontrollieren. Das Vermögen und die Möglichkeit zur Beteiligung würden in die HSV Fußball AG & Co. KGaA übergehen. Dort würde dann auch das Kapital der bisherigen Gesellschafter liegen – inklusive des dank der Wandelschuldverschreibung umgewandelten Darlehens. Die Entscheidungshoheit zur Verwendung des Kapitals liegt bei der HSV Fußball Management AG.

„Die Arbeitsgruppe hat kontrovers und sehr zielorientiert und mit Blick auf das Gesamtwohl des HSV getagt. Es war sehr gut und hilfreich, dass wir die Arbeitsgruppe auf eine breite Basis gestellt haben. Gemeinsam mit dem Antragssteller, dem Supporters Club, dem Beirat, dem Ehrenrat und der HSV Fußball AG sowie Gesellschaftsvertretern und externen Fachspezialisten haben wir diesen Vorschlag entwickelt“, zieht Papenfuß ein zufriedenes Zwischenfazit: „Jetzt gilt es, bis zur außerordentlichen Mitgliederversammlung die letzten Details festzulegen und alles so vorzubereiten und zu erklären, dass die Mitgliedschaft eine fundierte Entscheidung treffen kann.“

Ein interessanter Aspekt dabei dürfte auch der zusätzlich angedachte „Supporters Trust“ sein, der Fans die Möglichkeit einräumen wird, sich Anteile an ihrem Club zu sichern. „Die Idee kam aus Fankreisen, wir haben sie natürlich gerne aufgenommen“, so Papenfuß. Das Beispiel des freundschaftlich verbundenen Clubs Glasgow Rangers zeigt, dass Anteilsverkäufe an die Anhängerschaft ein gutes Mittel sind, um finanzielle Interessen des HSV mit emotionaler Bindung zu verknüpfen. „Das Gute ist“, so Papenfuß, „dass wir uns in keiner Notlage befinden und komplett selbstbestimmt all diese Rechtsformgedanken und Empfehlungen entwickeln konnten.“