
Saison
26.08.25
HSV zwischen Bundesliga-Comeback und Derby-Vorfreude
Nach dem 0:0 in Gladbach richtet sich der Fokus der Rothosen auf das 112. Hamburger Stadtderby am Freitagabend. Dazu fällt heute der Startschuss in eine kurze Trainingswoche.
Nachdem die Rothosen infolge des Punktgewinns bei ihrem Bundesliga-Comeback in Gladbach den gestrigen Montag (25. August) zur individuellen Regeneration genutzt haben, fällt am heutigen Dienstag um 15 Uhr der Startschuss in eine kurze, aber spannungsgeladene Woche: Bereits am Freitagabend (ab 20.15 Uhr live im HSVnetradio) kehrt der Hamburger SV auch im heimischen Volksparkstadion auf die Bundesliga-Bühne zurück – und das im Rahmen des 112. Hamburger Stadtderbys ausgerechnet gegen den FC St. Pauli.
Sowohl die Rothosen mit dem 0:0 in Gladbach als auch die Kiezkicker mit ihrem 3:3 gegen Dortmund gehen nach dem Bundesliga-Start mit gefühlten Siegen in dieses ganz spezielle Duell, das es in den sieben Zweitliga-Jahren des HSV gleich ein Dutzend Mal gegeben hat – in der Beletage des deutschen Fußballs hingegen letztmals im Frühjahr 2011. „Die Vorfreude ist riesig. Für die Fans und die Mannschaft ist das ein ganz wichtiges Spiel. Wir sind gut vorbereitet und werden alles auf dem Platz lassen“, erklärt HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes.
Eine Blaupause, wie dieses „alles auf dem Platz lassen“ aussieht, lieferten die Hamburger eindrucksvoll in Mönchengladbach. Beim Traditionsverein vom Niederrhein punktete der HSV mit einer ebenso couragierten wie kämpferischen Mannschaftsleistung. Dabei gaben für die Rothosen gleich elf Spieler ihr Bundesliga-Debüt, darunter Neuzugang und Vize-Kapitän Nicolas Capaldo. „Es tut immer gut, in der Fremde zu punkten. Wir haben uns gegenseitig extrem gut unterstützt: Jeder hat dabei auch sein Bestes für den Nebenmann gegeben“, so der 26-Jährige zu seinem HSV-Debüt.

„Ein Derby ist immer besonders“
Für den Argentinier, der bei den Boca Juniors ausgebildet wurde und dort zum Profi reifte, stellt das Stadtderby nun das nächste Highlight seiner noch jungen HSV-Zeit dar. Schließlich ist Capaldo mit dem wohl größten Stadtderby der Welt – dem Superclásico zwischen den Boca Juniors und River Plate um die Vorherrschaft in Buenos Aires – aufgewachsen. „Es ist immer besonders, sich unter der Woche auf ein Derby vorzubereiten und dieses dann vor einer besonderen Kulisse zu spielen. Ich bin schon extrem gespannt auf dieses Spiel. Natürlich werden wir alles geben – 100 Prozent!“
Gespannt ist auch Mittelstürmer Yussuf Poulsen. Der Kapitän der Rothosen, der bei seinem HSV-Pflichtspieldebüt in Gladbach nach seiner Einwechslung die Binde von Capaldo übernahm, verfügt mit mehr als 500 Profi-Spielen über die meiste Erfahrung im HSV-Kader – ein derartiges Derby fehlt ihm aber noch. „Ich habe in Leipzig echt eine Menge erlebt, ein solches Derby war aber nicht dabei“, sagt der 31-Jährige. „Ich freue mich unfassbar darauf – und generell auf mein erstes Heimspiel im Volksparkstadion. Denn die HSV-Fans sind einfach einzigartig.“
Der Routinier, der in Gladbach beinahe noch den späten Siegtreffer erzielt hätte, hofft dabei auf mehr Einsatzminuten: „Ich muss weiter auf meinen Körper hören, möchte in Absprache mit der medizinischen Abteilung kein Risiko eingehen. In Gladbach war es ein sehr guter Anfang. Genau das habe ich gebraucht, um den nächsten Schritt zu machen. Ich hoffe, dass es jetzt am Freitag für mehr Spielminuten reicht.“
Bei der Evaluierung sollen auch die drei angesetzten Trainingstage (hier geht’s zum Trainingsplan) in dieser Woche helfen. Klar ist: Der HSV geht mit Rückenwind und Vorfreude in eine kurze, aber bedeutende erste Heimspielwoche der Saison 2025/26.