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Interview

31.01.17

Neuzugang Walace: Über Schnee, Spielstil und Klassenerhalt

Der 21-jährige Rothosen-Neuzugang Walace soll den HSV zukünftig im defensiven Mittelfeld verstärken. In seinem ersten Interview mit HSV.de sprach der Brasilianer unter anderem über seine erste Trainingseinheit mit seinem neuen Team, die aktuelle Situation des HSV sowie seinen Spielstil.

Als HSV-Neuzugang Walace Souza Silva, genannt Walace, am Montagmittag (30. Januar) am Hamburger Flughafen eintraf, herrschte reges Schneetreiben in der Hansestadt. Kalt war es, winterlich, so wie es die Norddeutschen durch die vergangenen Wochen schon gewöhnt waren. Für den jungen Brasilianer war all das jedoch ein Novum: Deutschland, Hamburg und auch der Schnee. Zwar sanken die Temperaturen in seiner alten Heimatstadt Porto Alegre auch teilweise unter den Gefrierpunkt, Schnee allerdings kannte er nicht. „Der Schnee ist noch neu für mich“, sagte der Mittelfeldspieler in seiner ersten Presserunde am Dienstagmittag (31. Januar), stellte aber klar: „Die Temperaturen kenne ich schon aus Brasilien. Ich glaube, ich werde mich schnell an das Klima hier gewöhnen.“ Und auch sonst möchte Walace schnell in Hamburg ankommen, im Team Fuß fassen und mit dem HSV den Klassenerhalt schaffen.

Im Gespräch mit HSV.de redete der Rothosen-Neuzugang unter anderem über seine erste Trainingseinheit mit seinem neuen Team, die aktuelle Situation des HSV sowie seinen Spielstil.

HSV.de: Walace, herzlich willkommen in Hamburg. Du standst heute bereits zum ersten Mal mit deinen Teamkollegen auf dem Trainingsplatz. Wie war die erste Einheit für dich?

Walace: Das ist natürlich was ganz Neues für mich, aber sehr schön. Ich habe direkt die höhere Schnelligkeit im deutschen Fußball bemerkt, aber das ist nur eine Frage der Gewöhnung. In Brasilien steckten wir noch mitten in der Vorbereitung. Ich muss jetzt erstmal ankommen. Der HSV ist ein sehr guter Klub. Ich wurde mit offenen Armen empfangen und habe Top-Mitspieler, die immer freundlich sind. 

Mit deinem alten Verein Gremio Porto Alegre hast du im Dezember den brasilianischen Pokal gewonnen, mit dem HSV befindest du dich nun im Abstiegskampf. Wieso hast du dich dennoch für einen Wechsel nach Hamburg entschieden?

Ja, das stimmt. Ich hatte aber im Vorfeld sehr gute Gespräche mit Jens Todt. Das ganze Projekt, was mir vorgestellt wurde, hat mir gefallen. Ich habe Vertrauen zum Klub aufbauen können. Die sportliche Situation ist natürlich aktuell nicht einfach, aber dass es kein leichter Weg sein würde, war mir im Vorfeld bewusst. Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, aus der Tabellensituation herauszukommen. Es geht jetzt erst einmal darum, konsequent zu arbeiten und Siege zu erzielen. Ich weiß noch nicht so viel über den HSV, aber ich weiß, dass er noch nie in der zweiten Liga gespielt hat. Ich hoffe sehr, dass es auch in diesem Jahr dabei bleibt.

Wie möchtest du dem Verein dabei helfen?

Ich bin ein Spieler, der viel deckt, aber auch viele Pässe spielt. Ich versuche gleichzeitig auch in die vorderen Reihen zu gehen und die Offensive zu unterstützen. Auf diese Weise habe ich in Brasilien schon einige Tore erzielt. Wenn ich spiele, versuche ich dem Team immer da zu helfen, wo ich gebraucht werde. Ob es aber schon zu einem Einsatz gegen Leverkusen reicht, entscheidet ganz alleine der Trainer.

Apropos: Konntest du schon mit deinem neuen Coach Markus Gisdol reden? Wie gestaltet sich derzeit generell die Kommunikation?

Mit Markus Gisdol habe ich bereits ein kurzes Gespräch geführt, allerdings werden wir uns in den nächsten Tagen noch einmal ausführlich zusammensetzen. Da ich derzeit noch keinerlei Deutschkenntnisse habe, verständigen wir uns auf dem Platz vor allem mit Gestik und Mimik. Da ist es natürlich hilfreich, dass ich Douglas Santos und unseren Dolmetscher Edson an meiner Seite weiß. Edson wird mir auch helfen, schnell Deutsch zu lernen und eine Wohnung zu finden. Noch in dieser Woche kommen meine Frau und mein kleiner Sohn in Hamburg an. Es ist wichtig, dass ich sie um mir habe und wir uns schnell eingewöhnen. 

Du hast dir die Rückennummer 12 ausgesucht. In Deutschland doch eher eine ungewöhnliche Nummer für einen Feldspieler…

(schmunzelt) Ja, ich kenne die Bedeutung der Rückennummer 12. Allerdings trage ich diese Zahl schon sehr lange auf meinem Trikot und sie hat mir bislang immer Glück gebracht – egal ob in der Nationalmannschaft oder im Verein. Ich identifizier mich sehr mit dieser Nummer, deswegen habe ich sie gewählt.

Du hast die Nationalmannschaft angesprochen: Ist diese auch zukünftig für dich ein Thema?

Natürlich ist sie das. Jeder Brasilianer träumt davon, für die Seleção spielen zu dürfen. Jetzt gilt mein Fokus aber erst einmal ganz dem Verein und der großen Aufgabe Klassenerhalt. Ich werde versuchen, mich so schnell wie möglich zu adaptieren und an die Bundesliga zu gewöhnen.