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14.10.25
Katterbach: „Ich habe die Zeit in der U21 genutzt“
Linksverteidiger Noah Katterbach blickte in einer Medienrunde auf die vergangenen Wochen rund um seine Denkpause bei der U21 zurück und sprach dabei über Lernprozesse und seine Rückkehr ins Profi-Training.
Hinter Verteidiger Noah Katterbach liegt bereits jetzt ein ereignisreiches Jahr 2025. Der 24-Jährige erlitt am 10. Januar im Zuge des Wintertrainingslagers einen Kreuzbandriss im rechten Knie – wohlgemerkt nur knapp anderthalb Jahre, nachdem er sich als Leihspieler des HSV die gleiche Verletzung im linken Knie zugezogen hatte. Der Außenverteidiger, der zwischen diesen beiden schweren Verletzungen Anfang des Jahres 2024 fest vom 1. FC Köln verpflichtet worden war, zeigte daraufhin abermals seine Nehmerqualitäten und kämpfte sich erneut in Rekordgeschwindigkeit zurück – 179 Tage bzw. knapp sechs Monate benötigte der 40-malige Bundesligaspieler, um Anfang Juli die Rückkehr ins Mannschaftstraining zu packen und pünktlich zum Start in die Bundesliga-Vorbereitung wieder voll anzugreifen.
Weitere Bundesliga-Einsätze blieben dem gebürtigen Simmerather im Anschluss allerdings verwehrt. Katterbach stand an den ersten vier Spieltagen nur einmal im Kader und wurde Ende September als Reaktion auf ein Fehlverhalten vorerst zur zweiten Mannschaft versetzt. Am gestrigen Montag (13. Oktober) fand dann ein klärendes Gespräch zwischen ihm und der sportlichen Leitung sowie dem Trainerteam statt, in dessen Folge der 24-Jährige wieder zu den Profis stieß. „Noah hat nach seiner schweren Verletzung und der Vorbereitung keine einfache Situation vorgefunden. Er hat gemerkt, dass er schon wieder auf einem guten Weg ist, und zugleich haben wir sehr darauf geachtet, ihn zu steuern, um eine Folgeverletzung zu verhindern. Wenn du dann merkst, dass du nicht im Kader stehst oder keine Spielzeit bekommst, sorgt das für Unzufriedenheit. Das ist nachvollziehbar“, hatte Cheftrainer Merlin Polzin zwischenmenschliches Verständnis für die Frustration beim Linksverteidiger gezeigt und zugleich deutlich gemacht: „Unsere Verantwortung für den Erfolg der Mannschaft ist trotzdem, dass alles in eine Richtung geht. Das war zwischenzeitlich nicht zu 100 Prozent der Fall.“

Katterbach selbst äußerte sich heute ebenfalls zu der Situation und erklärte in einem Pressegespräch: „Ich habe nach meiner Verletzung echt Gas gegeben, damit ich rechtzeitig zur Vorbereitung wieder einsteigen kann. Ich hatte komplette Euphorie, wollte angreifen und wurde dann dadurch ausgebremst, dass ich nicht einmal mehr im Kader stand. Danach bin ich in eine negative Haltung gekommen, was man mir anscheinend auch angemerkt hat. Ich sehe ein, dass das nicht der richtige Weg war.“ Zumal es auch nicht dem bisherigen Karriereweg und Wesen des ehemaligen U21-Nationalspielers entspricht, wie er selbst weiter ausführt: „Das ist nicht meine Art. Ich gehe die Dinge normalerweise positiv an. Wenn man meine HSV-Geschichte bisher betrachtet, dann hatte ich einige Widerstände, die ich mit viel Positivität überwunden habe. Deswegen habe ich die Entscheidung in den Gesprächen akzeptiert und in der U21 die Zeit genutzt, um mich als Person weiterzuentwickeln und zu reflektieren.“
Das ist ihm in den vergangenen Wochen gelungen. In der U21 hing sich Katterbach voll rein, stand dreimal in der Startelf und bereitete zuletzt beim 6:2 im Derby gegen Werder Bremen II einen Treffer vor. „Die Zeit dort hat mir gutgetan. Die Jungs waren top, wir haben als Mannschaft einen guten Schritt gemacht, und auch für mich persönlich war es wichtig, Spielpraxis zu sammeln. Ich habe das Beste aus der Situation gemacht und bin gestärkt aus ihr hervorgegangen.“
Nun will Katterbach bei den Profis wieder angreifen. „Es ist nichts vorgefallen, was dagegen spricht, dass er wieder ein normaler Teil von uns sein kann“, hatte Polzin abschließend erklärt und damit die Tür wieder auf gemacht. Heißt: Für den Linksfuß besteht wie für jeden anderen Spieler die Chance, sich wieder über das Training für den Kader und Einsatzminuten zu empfehlen. „Das werde ich bestmöglich versuchen. Ich habe damals bei meinem Kreuzbandriss schon gesagt, dass ich mich auf das konzentrieren möchte, was ich beeinflussen kann. Deshalb war ich jetzt auch etwas enttäuscht von meinem eigenen Verhalten. Ich versuche, jetzt positiv weiter Gas zu geben.“ Schließlich will Noah Katterbach sein ereignisreiches Jahr 2025 mit positiven Erlebnissen abschließen – und dabei ein weiteres Comeback schaffen.