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Nachbericht

31.10.16

Drei Dinge stehen im Fokus

Markus Gisdol möchte seiner Mannschaft Orientierungspunkte geben. Drei Attribute seien dabei vor allem wichtig: Ruhe, Kontinuität und Stabilität.

Nach der 0:3-Niederlage gegen den 1. FC Köln ist die Lage beim HSV - um es noch halbwegs milde auszudrücken - weiter sehr angespannt. Die historischen Negativ-Rekorde sollen an dieser Stelle ebenfalls nicht genannt werden. Denn zielführend ist dies bei einer Mannschaft, die dringend auf ein Erfolgserlebnis in der Bundesliga wartet, sicher nicht. Das sieht auch Markus Gisdol so: „Ruhe, Kontinuität und Stabilität – das sind die drei wichtigsten Dinge bei einem aufgeregteren Umfeld“, betont der Fußballlehrer einen Tag nach dem Bundesligaauftritt im RheinEnergieStadion. Natürlich wisse man, dass die Ergebnisse und Leistungen in den letzten Wochen nicht gut waren. Es gebe aber durchaus positive Ansätze, die man nun in den Vordergrund stellen müsse. „Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gezeigt. Bis zur 60. Spielminute haben sich beide Mannschaften quasi neutralisiert“, so Gisdol über den Auftritt beim FC.

Entschuldigung von Bobby Wood

Doch dann kamen die beiden Schlüsselszenen aus Sicht der Hamburger. Das taktische Foul von Marco Höger in der 57. Minute wurde nur mit einer Ermahnung anstatt einer Gelb-Roten Karte geahndet. Nur eine Minute später sah Bobby Wood Rot im doppelten Sinne, als er seinen Gegenspieler Dominique Heintz mit einem Ellenbogenschlag erwischte und folgerichtig des Feldes verwiesen wurde. Der HSV war fortan in Unterzahl und bekam nur weitere zwei Minuten später das 0:1 durch Anthony Modeste und damit auf die Verliererstraße.

„Die Aktion ist natürlich nicht zu akzeptieren und dementsprechend werden wir diese auch sanktionieren“, äußerte sich Gisdol am Tag danach. Bobby Wood entschuldigte sich derweil schon am Morgen bei der gesamten Mannschaft. „Er weiß, dass er einen Fehler gemacht hat. Das macht die Aktion von gestern zwar nicht rückgängig, war aber dennoch eine gute Reaktion von ihm“, erklärte der Trainer, der zudem am Vormittag direkt in die Aufarbeitung der Partie ging. Einer ausführlichen Videoanalyse mit dem Team folgten auch das eine oder andere Einzelgespräch, verriet Gisdol. „Wir dürfen uns nicht von irgendeiner Hektik anstecken lassen, sondern die absolute Fokussierung unter den drei genannten Gesichtspunkten beibehalten. Das ist die Basis für alles“, weiß er nicht zuletzt aus seiner Zeit in Hoffenheim zu berichten. Dort galt es bei seiner Amtsübernahme einen Zehn-Punkte-Rückstand an sieben Spieltagen aufzuholen. Und das mit einer Mannschaft, die bis dahin eine fürchterliche Saison gespielt hatte. „Man braucht in solchen Situationen stabile Orientierungspunkte. Diese muss ich der Mannschaft geben und das sehe ich auch als meine Aufgabe.“

Cleber und Diekmeier kehren zurück

Ruhe, Kontinuität, Stabilität – mit oder an diesen Attributen soll im Training weiter gearbeitet und die kommenden Aufgaben angegangen werden. Mit Dortmund und danach Hoffenheim warten dabei zwei ganz schwere Brocken auf die Rothosen. „Auch wenn jetzt schwierige Spiele vor der Brust stehen, werden auch da Möglichkeiten für uns da sein. Und es kommen noch Gegner, die zumindest auf Augenhöhe mit uns starten“, ist Gisdol weiter zuversichtlich. Zudem hofft der Chef-Coach, dass sich die Personalsituation im Laufe dieser Woche entspannen wird.

Mit Cleber Reis und Dennis Diekmeier kehren zwei gesperrte Defensivspieler zurück. Wann Emir Spahic und Albin Ekdal wieder komplett mit der Mannschaft trainieren können, ist derweil aber noch nicht sicher. „Da müssen wir von Tag zu Tag schauen“, sagt Gisdol. Wichtig sei aber vor allem, dass Fleiß an den Tag gelegt werde. Und eben Ruhe, Kontinuität und Stabilität. So komme man Stück für Stück vorwärts.