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Nachbericht

22.06.20

"Müssen bei der Fehlersuche bei uns anfangen"

In einer Medienrunde am Tag nach der 1:2-Niederlage in Heidenheim bezog Dieter Hecking Stellung zu allen relevanten Themen rund um die Rothosen.

Auch einen Tag nach der an Dramatik nicht zu überbietenden 1:2-Niederlage in Heidenheim war HSV-Cheftrainer Dieter Hecking maßlos enttäuscht. Seit rund 20 Jahren arbeitet der 55-Jährige als Übungsleiter, eine solche Aneinanderreihung von selbstverschuldeten Misserfolgen hat aber auch Hecking noch nicht erlebt. Bereits zum vierten Mal seit dem Re-Start nach der Corona-Pause kassierten die Rothosen einen entscheidenden Gegentreffer in der Nachspielzeit und gaben damit das Heft des Handelns im Kampf um den Aufstieg endgültig aus der Hand. Und auch wenn jetzt Schützenhilfe von Arminia Bielefeld benötigt wird, um Relegationsplatz noch zu erreichen, will der Fußball-Lehrer den Fokus auf seine Mannschaft legen. Warum genau das Sinn macht und welche Schlüsse jetzt vor dem Saisonfinale gegen den SV Sandhausen (28. Juni, Anstoß: 15.30 Uhr) gezogen werden müssen, erklärte Hecking in selbstkritischer Manier gegenüber den Sportjournalisten.

Im Detail sprach der HSV-Cheftrainer über…

... die letzten Minuten in Heidenheim: Insgesamt haben wir rund 60 Minuten die Spielkontrolle gehabt. Als Heidenheim auf Raute umgestellt hat, haben wir entsprechend von außen darauf reagiert. Das ist aber nicht so umgesetzt worden, wie wir uns das gewünscht hätten. Dadurch hatte Heidenheim die Oberhand im Mittelfeld. Bei einigen Spielern sind dann persönliche Fehler passiert, zudem ist bei uns eine gewisse Unruhe entstanden. Manche Sachen kannst du im Spielfluss nicht beeinflussen. 

... die Gründe für die Rückschläge: Wir müssen bei der Fehlersuche bei uns selbst anfangen und nicht auf irgendetwas anderes verweisen. Das haben wir aber intern sowieso nie gemacht. Es war jetzt das vierte Mal nach der Corona-Pause, dass wir einen Gegentreffer in der Nachspielzeit kassiert haben. Das hat nichts mit Glück oder Pech zu tun, sondern ist einfach schlechtes Abwehrverhalten. In der Häufigkeit ist mir das in 20 Jahren als Trainer noch nie passiert.  Ich habe gedacht, dass wir in dem Bereich weiter wären.

"Wir müssen für das Spiel gegen Sandhausen die Spieler finden, die den Kopf oben haben und dem Druck standhalten können"

... seine persönliche Vertragssituation: Wir haben vor der Saison ganz bewusst das Vertragswerk gewählt, dass wir eine Zusammenarbeit für ein Jahr fixiert haben, die sich bei einem Aufstieg verlängert. Ich habe schon im vergangenen Januar gesagt, dass es bei mir eine generelle Bereitschaft gibt, beim Hamburger SV auch bei einem Nicht-Aufstieg weiterzumachen. Wenn, und das ist entscheidend, die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Das ist aber keine Einbahnstraße. Intern wird kritisch und kontrovers diskutiert, das ist wichtig und gut. Wir werden das ganz in Ruhe nach der Saison besprechen, aktuell ist das überhaupt kein Thema für mich. 

... die Ausgangslage vor dem Saisonfinale: Mit jedem Misserfolg wächst die Anspannung, daher sind die Spieler nicht so frei, wie sie es sein könnten und auch schon gezeigt haben. Wir müssen erstmal unser Spiel gegen den SV Sandhausen gewinnen. Danach kann man nach Bielefeld gucken und schauen, ob die nochmal Gas gegeben haben. Wenn nicht, haben wir es aber selbst verschuldet. Unsere einzige Aufgabe ist es, am Sonntag gegen Sandhausen zu gewinnen und dann zu hoffen, dass es in Bielefeld ein passendes Ergebnis gibt. Wir müssen die Spieler finden, die den Kopf oben haben und dem Druck standhalten können.