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Nachbericht

30.10.19

Pokal-Aus verdauen - Fokus auf die Liga

Trotz des bitteren Ausscheidens sieht Dieter Hecking seine Mannschaft auf einem guten Weg. Gegen Wehen Wiesbaden wird es wieder ein ganz anderes Spiel werden.

Am Mittwochvormittag (30. Oktober) hieß es erst einmal Wunden lecken. Der 120-Minuten-Pokalfight hatte seine Spuren hinterlassen. Mit der bitteren 1:2-Niederlage in der Verlängerung gegen den VfB Stuttgart ist der Wettbewerb für die Rothosen in diesem Jahr beendet. „Ich wäre gerne weitergekommen“, brachte auch Cheftrainer Dieter Hecking seine Enttäuschung zum Ausdruck. Die letzten zehn Tage, in denen es mit den beiden Heimspielen gegen den VfB sowie der Auswärtspartie gegen Arminia Bielefeld gegen die zurzeit besten Mannschaften der zweiten Liga ging, stimmen den Coach aber sehr zuversichtlich. „Wir haben keines der Spiele über 90 Minuten verloren und gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind“, so Hecking.

Davon lässt sich der 55-jährige Fußball-Lehrer auch nicht abbringen, obwohl auch gestern wieder einige im Stadion waren, die nach der Gala am Sonnabend mit hohen Erwartungen in den Volkspark gekommen und sehr unzufrieden nach Hause gegangen sind. „Rund um den HSV geht man immer zu schnell davon aus, dass es immer so läuft. Und es wird nicht verstanden, dass es ein weiter Weg ist, um die Ziele zu erreichen. Wir gehen unseren Weg. Die Mannschaft gibt seit vier Monaten Vollgas und hat von der Intensität und von der Laufbereitschaft alles versucht. Gestern war es vom Fußballerischen zu wenig. Das muss man akzeptieren“, so Hecking.

Des Weiteren sprach der Chef-Coach über …

… das Ausscheiden im Pokal: Erst einmal will man natürlich weiterkommen. Wenn man  ausscheidet, dann geht der Blick ein bisschen weiter. Ich habe mal geschaut, wann die dritte und vierte Pokalrunde stattfinden: Das ist im Frühjahr, wenn es in der Meisterschaft um alles geht. Ich wäre trotzdem gerne weitergekommen. Wenn ich es jetzt berücksichtige, was für uns vielleicht im Frühjahr auf dem Spiel steht, und ich heute durch die medizinische Abteilung gehe und sechs angeschlagene Spieler sehe, dann weiß ich, dass ich das im Frühjahr nicht gerne hätte. Man sieht, was solche intensiven Pokalspiele, die jetzt ja noch intensiver werden, für Körner kosten.

… die Umstellungen in der Startelf: Das ist ja genau das, was immer gefragt wird: Wie stark ist unser Kader? Mir war es sehr wichtig, dass diese Spieler gestern auf dem Platz gestanden haben, weil man diese Wettkämpfe im Training nicht simulieren kann. Man muss in den Pflichtspielen sehen, wie weit sie sind. Es hätte bei dem einen oder anderen sicher ein bisschen mehr sein können, immer unter der Berücksichtigung, dass wir insgesamt nicht so gut gespielt haben. Da muss man Abstriche machen. Ich bin froh, dass diese Spieler länger auf dem Platz gestanden haben, weil ich sie in den nächsten Wochen brauchen werde.

… die Bewertung der letzten Spiele: Ich bewerte die Spiele gegen Bielefeld und zweimal gegen Stuttgart. Von diesen drei intensiven Spielen gegen starke Gegner haben wir keines in 90 Minuten verloren. In allen Partien haben wir gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft haben. Gestern sind wir auf einen Gegner getroffen, der nach dem 6:2 am Sonnabend etwas gut machen wollte. Es war ein Spiel, das sich hauptsächlich zwischen den Strafräumen abgespielt hat und wir deshalb nicht unverdient ausgeschieden sind, weil es der VfB Stuttgart einen Tacken besser gemacht hat. Gestern hatten wir nicht die Lösungen, die wir noch drei Tage zuvor gehabt haben. Das lag auch daran, dass Stuttgart defensiv besser strukturiert war. Es war wieder ein sehr intensives Spiel, nicht hochklassig, nicht fußballerisch der Glanz von Samstag, eher ein Abnutzungskampf. Ich freue mich über die drei Punkte in der Liga, gestern wäre ein Weiterkommen nicht verdient gewesen.

… die angeschlagenen Spieler: Martin hatte schon nach dem Ligaspiel Probleme mit der Muskulatur. Er hat dann Montag und Dienstag trainiert, aber immer mit der Einschränkung: Ich spüre noch was. Gestern beim Warmmachen und Schießen hat er gemeint, dass es nicht 100prozentig ist. Wir gehen dann kein Risiko ein und haben ihn rausgenommen. Stand jetzt sollte es für Sonntag kein Problem darstellen.

Bei Josh werden wir heute eine weitere Untersuchung machen müssen. Der Fuß ist leider angeschwollen. Das spricht immer dafür, dass etwas kaputt gegangen ist. Genaues kann ich aber noch nicht sagen.

… das nächste Spiel gegen Wiesbaden: Ich versuche jetzt selber erst einmal den Kopf freizukriegen. Die letzten zehn Tage waren sehr intensiv, das gilt auch für die Mannschaft. Jetzt gleich wieder auf Wehen Wiesbaden zu schauen, ist schwer. Ich habe am Montag ihr Spiel gesehen. Sie sind seit vier Spielen ungeschlagen, dreimal davon zu Null gespielt. Das zeigt, dass die Mannschaft in der 2. Liga im Rahmen ihrer Möglichkeiten angekommen ist. Darauf müssen wir uns einstellen. Da wird uns nichts geschenkt.