
Pressekonferenz
15.12.16
„Es ist eine hohe Hürde, in Mainz zu bestehen“
In der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel gegen Mainz 05 (17. Dezember, Anstoß: 15:30 Uhr) sprach Trainer Markus Gisdol über personelle Alternativen für die gesperrten Spieler, die Zusammenarbeit mit Dietmar Beiersdorfer und die Unruhe im Verein.
In den vergangenen Tagen trat der Fußball leider etwas in den Hintergrund. Am Sonntag wurde bekannt, dass Dietmar Beiersdorfer sein Amt abgeben wird. Gestern wurde mit Heribert Bruchhagen der neue Vorstandsvorsitzende des HSV vorgestellt. Heute ging es dafür wieder vorwiegend um Fußball. Und das auch völlig zu Recht: Denn die Rothosen haben am Sonnaben (17. Dezember, ab 15:15 Uhr live im HSVnetradio) mit Mainz 05 einen schweren Gegner vor der Brust, wie Markus Gisdol in der Pressekonferenz bestätigte. „Ich erwarte ein sehr intensives Spiel“, so der Trainer. Die Qualität von Mainz sei noch einmal höher als die der letzten Gegner. Seine Mannschaft wolle in den verbleibenden sechs Tagen noch einmal alles in die Waagschale werfen, um den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.
Im Detail sprach Markus Gisdol über…
…die Personallage: Rene Adler und Cleber stehen am Samstag nicht zur Verfügung. Ich habe große Hoffnungen, dass Nicolai Müller und Douglas Santos, die gestern im Training leicht angeschlagen waren, heute voll trainieren können. Es sieht nicht danach aus, dass es etwas Schwerwiegenderes ist. Für den gesperrten Lewis Holtby sind Bobby Wood, Luca Waldschmidt und Aaron Hunt die Kandidaten, die für diese Rolle in Frage kommen. Sie trainieren alle richtig gut. Es wird eine schwierige Entscheidung.
…den Gegner: Mein Kollege Martin Schmitt hat dort in den letzten Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Er hat eine Mannschaft geformt, die sehr gutes Pressing spielt, die speziell zu Hause sehr aggressiv agiert. Es ist eine hohe Hürde dort zu bestehen. Sie sind in den letzten Wochen ein bisschen mit dem Rücken an die Wand gedrückt worden, da die Ergebnisse nicht mehr ganz so da waren.
…das zu erwartende Spiel: Ich erwarte ein sehr intensives Spiel. Es wird ähnlich wie gegen Darmstadt und Augsburg viel mit langen Bällen agiert und aggressiv im Gegenpressing auf den zweiten Ball gegangen. Sie locken ein Stück weit und versuchen dich auch zuhause zu überraschen. Von der Qualität haben sie noch mehr zu bieten als die letzten Gegner. Wir sind richtig gewarnt. Wir wollen aber auch unsere Mittel einsetzen, die wir zuletzt erfolgreich ins Spiel gebracht haben. Wir wollen noch einmal alles reinhauen, um bestmöglich abzuschneiden.
…die Arbeit in den unruhigen Zeiten: Es ist uns in den letzten Wochen ganz gut gelungen. Wir haben uns auf die Kernaufgaben konzentriert, auf die Arbeit mit der Mannschaft und auf den Fußball. Wir sind auf einen guten Weg eingebogen. Ich habe immer betont, dass die Mannschaft da vielleicht ein Stück weit vorangegangen ist, was den Zusammenhalt und die Geschlossenheit angeht. Ich wünsche mir auch, dass dieses nun überall einzieht. Ich habe große Achtung und großen Respekt vor Heribert Bruchhagen. Ein Mann mit großer Erfahrung. Ich hoffe natürlich, dass er es schafft, die notwendige Ruhe in den Verein reinzubekommen.
…die Zusammenarbeit mit Dietmar Beiersdorfer: Ich möchte in allererster Linie betonen, dass die Zusammenarbeit mit Dietmar Beiersdorfer nach wie vor sehr gut ist. In der aktuellen Situation ist es die sinnvollste Sache, mit ihm weiterzumachen. Die Ideen, die wir haben, haben wir ja nicht erst seit gestern entwickelt, sondern schon vor Wochen. Das hat Didi federführend angefangen. Das nun kurzfristig in andere Hände zu geben, halte ich für nicht sinnvoll. Didi trägt den HSV echt im Herzen. Das weiß jeder im Verein. Er genießt höchstes Ansehen und gehört absolut zu uns.
…seine eigene Rolle: Ich bin hier vor allen Dingen Trainer. Und ich brauche meine ganze Kraft in der Arbeit mit der Mannschaft. Wir haben jetzt etwas auf den Weg gebracht. Diesen Weg wollen wir nun weitergehen. Ich werde auch in Zukunft meine ganze Kraft brauchen. Was die weitere Zusammenarbeit mit einem Sportdirektor angeht, freue ich mich, wenn man mich fragt, das ist eine große Wertschätzung, am Ende entscheiden es aber andere.