
Team
20.10.21
Schonlau vor Rückkehr nach Paderborn: der Unterschiedsspieler
Sebastian Schonlau kehrt am Freitag als HSV-Kapitän an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der Neuzugang vom SC Paderborn ist bei den Rothosen bereits unverzichtbar.
Die Flanke von Sonny Kittel war optimal, die Ballannahme und der Abschluss von Robert Glatzel wie aus einem Guss: Das sehenswerte 1:0 des Hamburger SV gegen Fortuna Düsseldorf (16. Oktober, Endstand: 1:1) kam aber nur zustande, weil ein Innenverteidiger tief in des Gegners Hälfte andribbelte und den vorletzten Pass spielte. Sebastian Schonlau war mit seiner mutigen Spielauffassung, wie schon beim Last-Minute-Ausgleich in Aue (1. Oktober, 1:1), der Wegbereiter des Rothosen-Treffers. Es sind vermeintlich unscheinbare Szenen wie diese, die den sportlichen Wert des 27-Jährigen unterstreichen. In ganz kurzer Zeit hat sich der Sommerneuzugang des SC Paderborn beim HSV etabliert, wurde nicht umsonst vor dem Saisonstart mit der Kapitänsbinde bedacht und hat bis dato nur das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg (26. September, 2:2) gesperrt verpasst. Am kommenden Freitag (22. Oktober, Anstoß: 18.30 Uhr) kehrt „Bascho“, wie er von seinen Teamkollegen gerufen wird, nun an seine alte Wirkungsstätte zurück und will auch beim Auswärtsspiel in Paderborn seine Klasse unter Beweis stellen. "Wir haben das Düsseldorf-Spiel kritisch aufgearbeitet und konzentrieren uns jetzt auf den SCP. Der Kopf geht wieder hoch und es geht weiter“, sagt der siebtbeste Zweikämpfer der 2. Bundesliga (64,3 Prozent seiner Duelle gewonnen) mit Blick auf das wichtige Auswärtsspiel in der Benteler-Arena. Ein Dreier in Ostwestfalen wäre in jeglicher Hinsicht bedeutsam, schließlich standen Aufwand und Ertrag zuletzt nicht immer im richtigen Verhältnis, wie Schonlau betont: „Dass wir mit der Punkteausbeute bisher nicht zufrieden sind, ist kein Geheimnis. Trotzdem muss man immer zwischen Leistungen und Ergebnissen differenzieren."
Wenig zu deuteln gibt es an den Performances des Innenverteidigers, der neben seinen Qualitäten in der Defensive auch in eigenem Ballbesitz viele Akzente setzt: 901 Ballaktionen und 748 gespielte Pässe sind die zweitbesten Werte ligaweit, nur überboten von Teamkollege Tim Leibold (1.101, 808). So kommen dann auch Aktionen wie gegen Düsseldorf zustande, die häufig unter dem Radar ablaufen. Das wird Sebastian Schonlau aber relativ egal sein. Dem Teamplayer geht es immer nur um den Mannschaftserfolg. Erst recht am Freitag, in seiner alten sportlichen Heimat.