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Spielbericht

23.11.19

2:1 - HSV mit Last-Minute-Sieg gegen Dresden

Der Hamburger SV hat sein Heimspiel gegen Dynamo Dresden mit 2:1 gewonnen. David Kinsombi erzielte in der vierten Minute der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer zum sechsten HSV-Heimsieg in Folge.

Der HSV hat am Sonnabend (23. November) im Zuge des 14. Spieltags seine Heimpartie gegen Dynamo Dresden mit 2:1 (0:0) gewonnen. Vor 51.586 Zuschauern im Volksparkstadion waren die Gäste unmittelbar nach dem Seitenwechsel in Führung gegangen, ehe Sonny Kittel in der 68. Minute der Ausgleich gelang. In der Folgezeit drängte der HSV vehement auf den Siegtreffer, der jedoch zweimal vom Video-Assistenten zurückgenommen wurde, ehe der kurz zuvor eingewechselte David Kinsombi in der Nachspielzeit den Volkspark beben ließ: In der 94. Minute gelang ihm das 2:1, das den späten, aber verdienten Heimsieg bedeutete. Es war der sechste in Folge - eine solche Serie gelang dem HSV letztmalig in der Saison 2008/09.

Starker HSV-Start...

HSV-Trainer Hecking veränderte seine Mannschaft nach der Länderspielpause personell und auch taktisch. Die Rothosen agierten in einem 4-4-2-System, in dem Letschert für Jung in der Innenverteidigung spielte und Harnik sowie Wood das Strumduo bildeten. Und diese beiden stellten die Dresdner Hintermannschaft bereits in den ersten Minuten vor große Probleme. Erst dribbelte Wood los und servierte Moritz eine Topchance, kurz darauf hatte Harnik schon Dynamos Keeper Broll umspielt, der Ball fand aber nicht den Weg ins Netz.

Zu diesem Zeitpunkt waren noch keine fünf Minuten gespielt und der HSV schien Dresden förmlich zu überrollen. Doch dann fanden sich die Gäste mehr und mehr, standen defensiv sicherer und schafften es auch selbst, die eine oder andere Situation spielerisch zu lösen und zu eigenen Offensivaktionen zu kommen. Insgesamt bestimmte aber der HSV das Geschehen, allerdings ohne sich weitere klare Torchancen zu erspielen. Dies gelang erst wieder in Richtung Pausenpfiff, als Dynamo-Schlussmann Broll noch ein paar Mal eingreifen musste. Dies tat er ohne Fehl und Tadel, so dass es torlos in die Pause ging.

... und später Siegtreffer

In der zweiten Hälfte wollten die Rothosen diese Druckphase fortsetzen, doch dazu kam es erst gar nicht, denn quasi direkt mit dem Wiederanpfiff gingen die Gäste aus dem Nichts in Führung: Eine Hereingabe von Kreuzer - oder war es doch ein gewollter Schlenzer aufs lange Eck? - flog an Freund und Feind vorbei ins Tor des HSV, der sich nach 47 Minuten plötzlich mit dem Rücken zur Wand stehen sah. Doch die Rothosen, die während des Spiels auf 4-3-3 umgestellt hatten, kämpften sich zurück ins Spiel, drängten die Dresdner in deren Hälfte und kamen zu einigen guten Torchancen.

Und zu Toren! Gleich drei Mal zappelte der Ball im Dynamo-Netz, doch eine Hauptrolle nahm nun der Video-Assistent ein. In der 68. Minute überstimmte er den Unparteiischen, denn Kittel hatte beim 1:1 nicht im Abseits gestanden, der Treffer zählte also doch. In den darauffolgenden Minuten aber entschied er zweimal gegen den HSV und verweigerte den Toren von Harnik und Hunt die Anerkennung, so dass es bis in die Nachspielzeit hinein nach einem Remis aussah, das die Gäste wacker und vehement verteidigten. Doch der Druck des HSV wurde größer und größer. Und dann kam in der vierten Minute der Nachspielzeit einmal mehr Leibold über links und leitete den späten, aber verdienten 2:1-Siegtreffer des kurz zuvor von Hecking eingewechselten Kinsombi ein. Eine absolute Willensleistung des HSV, der mit diesem späten Siegtreffer einer verrückten zweiten Halbzeit das i-Tüpfelchen aufsetzte - und ganz nebenbei das Volksparkstadion explodieren ließ und obendrein auch noch die Tabellenführung zurückeroberte. Was für ein Fußball-Nachmittag!

Das Spiel im Stenogramm:

Hamburger SV: Heuer Fernandes - Narey, Letschert, van Drongelen, Leibold - Fein, Moritz (60. Hunt), Dudziak (84. Kinsombi), Kittel - Harnik, Wood (60. Samperio)

Dynamo Dresden: Broll - Müller, Hamalainen, Ehlers - Kreuzer, Nikolaou, Burnic, Kulke (65. Wahlqvist) - Atik (35. Klingenburg) - Koné (85. Löwe), Jeremejeff

Tore: 0:1 Kreuzer (47.), 1:1 Kittel (68.), 2:1 Kinsombi (90.+4)

Zuschauer: 51.586

Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)

Gelbe Karten: Moritz (48.) / Kreuzer (54.), Burnic (63.), Nikolaou (67.)

Gelb-Rote Karten: - / -

Rote Karten: - / -

 

Das Spiel im Zeitraffer:

Min.

1.

Erste Top-Chance für den HSV: Die Rothosen legen los wie die Feuerwehr und nach 32 Sekunden passt Wood nach Leibold-Zuspiel im Strafraum auf Moritz, der den Ball am herausstürzenden SG-Keeper Broll vorbeilegt, aber auch knapp am langen Pfosten. Traumstart knapp verpasst.

4.

Und gleich die nächste Großchance: Dudziak legt den Ball auf der rechten Seite in den Lauf des gestarteten Harnik, der den herauseilenden Broll umkurvt, hinter seinen Abschluss dann aber nicht genügend Speed bekommt, so dass die Dresdner den Ball noch vor der Torlinie abfangen können.

11.

Dresden mit seiner ersten Torannäherung: Nach einem Freistoß bekommen die Hamburger die Aktion nicht endgültig geklärt, so dass der Ball noch einmal vor den Füßen von Kulke landet, dessen Schuss aus halbrechter Position Heuer Fernandes aber noch aus dem kurzen Eck fischen kann.

17.

Elfmeter? Nein, sagt Schiedsrichter Fritz. Fein hatte den Ball aus dem Zentrum heraus in den Strafraum gechipt, wo Harnik sich um Hamalainen herumdrehen will und dabei abgedrängt wird. Die Rothosen fordern Strafstoß, werden aber nicht von Fritz erhört.

40.

Nach einer Phase ohne Torchancen hat Harnik nun die doppelte Kopfballmöglichkeit: Zweimal kurz nacheinander ist Leibold der Flankengeber, doch beide Male kommen Harniks Abschlüsse zu zentral aufs Tor, so dass Broll jeweils parieren kann.

42.

Der Abschlussknaller kurz vor dem Halbzeitpfiff: Dudziak nimmt 20 Meter vor dem Tor sein Herz in die Hand, visiert eine hohe Bogenlampe an und zieht volley ab - das Geschoss würde zentral unter der Latte einschlagen, doch wieder steht Broll richtig und bekommt gerade noch die Faust an den Ball.

47.

0:1! Das ist die kalte Dusche: Mit dem ersten Angriff der zweiten Hälfte geht Dresden in Führung, nachdem Heuer Fernandes den Schuss von Klingenburg noch klären kann, anschließend aber ein krummes Ding im langen Eck einschlagen sieht. Kreuzer bringt den Ball vors Tor, doch niemand kommt an den Ball, der sich unberührt ins lange Eck dreht.

63.

Der HSV hat den Schock abgeschüttelt und entwickelt wieder Torgefahr: Erst köpft van Drongelen nach einer Ecke knapp vorbei, anschließend kann Broll Kittels Schuss aus spitzem Winkel unter sich begraben.

68.

1:1! Der Ausgleich! Leibold spielt von halbrechts einen Flugball in den Lauf von Kittel, der links gestartet ist und den Ball zauberhaft aus der Luft an Broll vorbei ins lange Eck streichelt. Kurze Video-Überprüfung - kein Abseits, Treffer zählt, der Volkspark steht Kopf!

71.

Der HSV jubelt - aber zu früh. Der Video-Assistent entscheidet: kein Tor! Leibold hatte den Ball von der Grundlinie perfekt in den Rückraum gelegt, Samperio auf Harnik weitergeleitet und der aus kurzer Distanz vollstreckt, stand dabei aber wohl wenige Zentimeter im Abseits. Mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Bitter!

83.

Das nächste Tor, der nächste Jubel - und wieder zählt der Treffer nicht. Leibold steht knapp im Abseits, als er den Ball von links erneut perfekt serviert und Hunt den Ball mit ganz viel Auge und Gefühl ins linke Eck köpft. Doch wieder bleibt es beim 1:1.

90.+4.

2:1! Das setzt dem Wahnsinn die Krone auf: Erneut ist es Leibold, der ein unglaubliches Spiel macht und sich - von Kittel eingesetzt - auf links durchsetzt und den Ball aufs Tor knallt, so dass Broll das Geschoss nicht festhalten kann - und Kinsombi steht goldrichtig und köpft den Ball zum 2:1 unter die Latte. Wahnsinn!

Hamburger SV

Statistik zum Spiel

SG Dynamo Dresden

16

Torschüsse

12

56%

Ballaktionen in %

44%

57%

Zweikampfquote

43%

86%

Passquote

81%

7

Ecken

2

14

Flanken

2

5

Abseits

3

9

Fouls

13

Harnik 6

Torschüsse

4 Kreuzer

Leibold 5

Torschussvorlagen

2 Kreuzer

Leibold 104

Ballaktionen

65 Nikolaou

Leibold 88%

Zweikampfquote

64% Ehlers

Leibold 4

Flanken

1 Jeremejeff*

*Mehrere Spieler mit dem gleichen Wert