
Stimmen zum Spiel
18.03.23
"Der Ball wollte heute nicht ins Tor"
Nach dem 0:0-Unentschieden gegen Holstein Kiel haderten die Rothosen mit der Vielzahl an zwar guten, aber nicht genutzten Torchancen. Die Stimmen zum Spiel.
Mitunter 22:5 Torschüsse und 17:3 Ecken sprachen am Ende auf dem Datenblatt zum Zweitliga-Spiel zwischen dem Hamburger SV und Holstein Kiel eine klare Sprache. Doch die alles entscheidende Statistik wies auf dem Kopf des Blattes ein 0:0-Remis aus, so dass die Rothosen im Anschluss an die Partie, die sie über weite Strecken dominiert hatten, in der Mixed-Zone des Volksparkstadions mit der Diskrepanz zwischen Aufwand und Ertrag haderten. Die Stimmen zum Spiel.
Sebastian Schonlau: Ich wurde in den vergangenen Tagen gut behandelt. Wir haben ein sehr gutes Physiotherapeuten-Team, ihnen gilt ein riesiger Dank, dass sie mich rechtzeitig fit bekommen haben. Das Ergebnis tut heute weh, weil eine ganze Menge mehr drin war. Wir sind ein Stück weit an uns selbst gescheitert. Wir hatten viele richtig gute Szenen, besonders in der ersten Viertelstunde muss es klingeln. Da kam viel zusammen, sicherlich auch etwas Pech.
"Wir haben bis auf das fehlende Tor ein gutes Spiel gemacht" Robert Glatzel
Jonas Meffert: Der Ball wollte heute nicht ins Tor. Das hat uns gefehlt. Es hat mich sehr an unser Spiel im Vorjahr in Kiel erinnert, das wir mit 0:1 verloren haben. Wenigstens haben wir heute die Null gehalten. Sieht man die Chancen, dann ist es ja Wahnsinn, dass wir 0:0 zu spielen. Wir schauen im Endspurt der Saison nur auf uns. Das war auch im Vorjahr unsere Devise und damit haben wir noch ganz viele Spiele am Stück gewonnen.
Robert Glatzel: Wir haben bis auf das fehlende Tor ein gutes Spiel gemacht. Das müssen wir uns bei der Anzahl der Chancen ankreiden lassen. Ich würde nicht sagen, dass wir die Chancen kläglich vergeben haben, sondern wir hätten einfach etwas zwingender sein müssen. Wenn wir so weitermachen, dann werden die Tore wieder fallen.
Daniel Heuer Fernandes: Wir waren heute nicht kaltschnäuzig genug. Es geht im Fußball darum, Tore zu machen. Das müssen wir besser machen. Der Rest war heute gut. Im Großen und Ganzen haben wir sehr viel von dem gezeigt, wie wir spielen wollen. Auch die Atmosphöre im Stadion war brutal. Wie die Fans hinter uns stehen, ist seit Wochen überragend.
"Heute fehlte die Konsequenz vor dem gegnerischen Tor" Tim Walter
Tim Walter: Wir hätten uns durch die Vielzahl der Chancen im ersten Durchgang ein Tor verdient gehabt. Im Anschluss sind wir fahrig geworden, waren zu ungenau. Dennoch haben wir immer wieder nach vorn gespielt, hatten sehr, sehr viele Ecken, aus denen wir zu wenig Kapital geschlagen haben. Heute fehlte die Konsequenz vor dem gegnerischen Tor. Das ist schade. Trotzdem muss ich meiner Mannschaft und vor allem meinem Trainerteam ein Kompliment machen, wie sie mich vertreten haben. Ich muss es nicht nochmal haben, das Spiel von oben zu verfolgen. Es war das Zehnfache an Stress. Da unten bin ich nie aufgeregt, weil ich bei meinen Jungs bin. Doch so ist man auf sich alleingestellt und muss die Emotionen irgendwie rauslassen. Da haust du schonmal einen Schreibtisch auseinander, wenn eine Chance vergeben wird.
Marcel Rapp: Wir sind hergefahren, um alles auf dem Platz zu lassen. Wir wollten den Support unserer Fans mitnehmen. Das haben wir gemacht. Sinnbildlich war die Alles-oder-nichts-Grätsche von Timo Becker in der Schlussphase. Dennoch war der HSV die ersten 20 Minuten spielbestimmend. Wir haben keine guten Lösungen mit dem Ball gefunden und waren zu verhalten. Je länger das Spiel ging, desto besser kamen wir rein und konnten das Spiel trotz Chancenübergewicht des HSV ausgeglichen gestalten. Wir können mit dem Punkt glücklich zurück nach Kiel fahren.