
Stimmen zum Spiel
22.04.17
„Wir haben es in letzter Konsequenz nicht erzwungen“
Der Hamburger SV unterliegt daheim Tabellenschlusslicht Darmstadt mit 1:2. Dementsprechend groß war die Enttäuschung nach dem Abpfiff. HSV.de hat die Stimmen zum Spiel.
Der HSV konnte am 30. Spieltag seine Heimserie von neun ungeschlagenen Spielen in Folge nicht fortsetzen und musste sich den bis dato in der Fremde punktlosen Darmstädtern mit 1:2 geschlagen geben. Im Anschluss an die Partie zeigten sich die Rothosen folglich in der Mixed Zone des Volksparkstadions enttäuscht über diese bittere Niederlage. Man habe heute keinen guten Tag erwischt, viele Kleinigkeiten seien gegen die eigenen Farben gelaufen und letztlich habe man die letzte Konsequenz vermissen lassen. HSV.de präsentiert die Stimmen zum Spiel.
Lewis Holtby: Wir haben zwei unnötige Gegentore bekommen und es versäumt, unsere Gelegenheiten nach vorne zu machen. Das war heute einfach kein optimales Spiel von uns. Wir haben es in letzter Konsequenz nicht erzwungen. Zudem fehlte uns das Spielglück, es lief nicht viel in unsere Richtung. Ich werde nichts schönreden, wir sind selbstkritisch und müssen die Fehler klar aufarbeiten. Auf der anderen Seite werde ich aber auch den Teufel tun, und jetzt auf uns draufhauen. Das bringt uns nicht weiter. In Augsburg geht es jetzt um alles, da erwartet uns das nächste schwere Spiel. Wir müssen cool bleiben, mentale Stärke zeigen.
Aaron Hunt: Wir haben den Gegner nicht unterschätzt, schließlich ist unsere Situation dafür viel zu prekär. Wir haben nicht so druckvoll gespielt, wie wir uns das vorgenommen haben. Leider haben wir so kaum Torchancen erspielt und gleichzeitig zu leichte Gegentreffer kassiert. Es gibt trotz einer tiefen Deckung Lösungen, doch die haben wir heute nicht gefunden. Das einzig Positive an diesem Spieltag ist, dass sich die Tabellensituation für uns nicht geändert hat. Wir haben es immer noch in der eigenen Hand und müssen die Köpfe freikriegen, auch wenn das jetzt schwerfällt.
Christian Mathenia: Wir hatten uns vorgenommen, permanent Druck auf die Darmstädter aufzubauen, das ist uns in der 1. Halbzeit aber nur bedingt gelungen. In der zweiten Hälfte sind wir dann mies gestartet und das hat uns das Genick gebrochen. Ich kann für die gesamte Mannschaft sprechen, niemand hat die Darmstädter unterschätzt – gerade nach dem Sieg gegen Schalke nicht. Uns ist es heute aber nicht gelungen, unser Spiel an ihr ekelhaftes Spiel anzupassen. In Augsburg wartet jetzt Abstiegskampf pur auf uns. Wir müssen als Team, gemeinsam mit den Fans und dem gesamten Verein jetzt den finalen Schritt unser Aufholjagd gehen. Es geht nur zusammen.
Jens Todt: Wir sind mit unserer Leistung natürlich nicht zufrieden. Es war ein zerfahrenes Spiel und gefühlt ist jede 50:50-Entscheidung gegen uns gefallen. Wir haben auch einen klaren Elfmeter beim Stand von 0:0 nicht bekommen, dann hätte das Spiel vielleicht eine andere Wendung bekommen können. Aber das soll keine Ausrede sein, Darmstadt hat sich diesen Sieg heute erkämpft. Es ging heute um viel und wir sind damit nicht gut umgegangen.
"Wir haben es heute einfach nicht gut gemacht und sind mit der Situation nicht klargekommen." Markus Gisdol
Markus Gisdol: Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen Gegner, der in den letzten Wochen einen klaren Formanstieg erlebt. Wir haben nur schwer in die Partie gefunden, haben zu viele falsche Entscheidungen getroffen und waren vom Kopf her wie gelähmt. Das war heute ein Spiel, das auch hätte 0:0 ausgehen können, aber wir waren einfach zu ungeduldig und haben dann bei der Standardsituation vor dem 0:1 schlecht verteidigt. Unsere erspielten Chancen haben wir dagegen nicht genutzt, bekommen dann einen Elfmeter an Jung nicht. Insgesamt muss man aber sagen, dass wir es heute einfach nicht gut gemacht haben und mit der Situation nicht klargekommen sind. Wir müssen und werden darüber sprechen. Wir haben aber nach wie vor alles in unserer eigenen Hand.
Torsten Frings: Wir sind überglücklich, dass wir hier gewinnen konnten und das auch noch gegen den HSV, der einen überragenden Lauf zu Hause hatte. Wir haben uns vorher einen Plan gemacht, wie wir das Pressing des HSV überstehen können und haben es geschafft, dem enormen Druck standzuhalten. Für uns sieht es zwar nicht gut aus, aber wir können immer noch viel mitentscheiden. Wir wollen nichts herschenken und nichts beeinflussen. Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft, wie sie mit dieser Situation umgeht. Da ist noch so viel Feuer im Training, alle hängen sich voll rein.