
Stimmen zum Spiel
08.10.22
„Wir waren heute nicht konsequent genug“
Die Rothosen trennen sich zum ersten Mal in dieser Saison mit einem Unentschieden. Die Profis zeigten sich nicht zufrieden mit der eigenen Leistung.
Das Topspiel des 11. Spieltages begann der HSV vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion am Sonnabend (8. Oktober) auch wie eine Top-Mannschaft. Mit der ersten Chance brachte Top-Torjäger Robert Glatzel seine Farben in der 24. Minute mit 1.0 in Führung. Leider blieb es in der ersten Halbzeit die einzige nennenswerte Möglichkeit der Rothosen, die in der zweiten Hälfte zwar weitaus mehr Chancen herausspielten und mit dem Foulelfmeter in der 81. Minute (Kittel scheiterte an Luthe) die größte verpassten, den Deckel endgültig draufzumachen, doch insgesamt fehlte an diesem Tag die letzte Konsequenz aus den letzten Wochen. Und so beurteilten die HSV-Profis das Unentschieden, das sich der FCK durch den Treffer des eingewechselten Lobingers (82.) redlich verdiente, am Ende auch als gerecht und zeigten sich eher aufgrund der eigenen Leistung enttäuscht. Die Stimmen zum Spiel.
Sebastian Schonlau: Die Erwartungen sind nach fünf Siegen in Folge natürlich hoch gewesen. Trotzdem muss man auf dem Boden bleiben. Am Ende war es heute ein Punkt. Insgesamt war es vom Spielverlauf vielleicht verdient, aber wenn wir vorne das 2:0 machen, dann ist die Bude zu. Wenn wir es nicht machen, müssen wir es zumindest hinten verteidigen. Das haben wir heute nicht geschafft. Das müssen wir uns ankreiden.
Robert Glatzel: Wir hatten den Sieg heute nicht verdient. Lautern hat den Punkt hingegen ganz klar verdient. Auch wenn wir in der zweiten Halbzeit große Chance hatten, den Deckel drauf zu machen, insgesamt war es ein gerechtes Unentschieden. Wir können nicht zufrieden sein mit unserer Leistung. Lautern hat kompakt gestanden und gute Konter gesetzt. Andersherum konnten wir unseren Matchplan nicht gut umsetzen. Wir haben zu wenige Chancen herausgespielt, gerade in der ersten Halbzeit, wir sind zu wenig in Eins-gegen-eins-Situationen gegangen, haben zu viel quergespielt und zu wenig Mut gehabt.
"Ich bin maximal unzufrieden heute" - Tim Walter
Matheo Raab: Solche Geschichten schreibt nur der Fußball, dass ich ausgerechnet heute gegen meinen alten Verein zum Einsatz komme. Das war schon etwas Besonderes. Ich habe versucht es auszublenden und mich so vorzubereiten wie immer. Wenn die ersten Aktionen klappen, gibt das immer Selbstvertrauen. Ich bin natürlich enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben. Mit meiner Leistung, denke ich, kann ich aber zufrieden sein.
Tim Walter: Ich bin maximal unzufrieden heute. Das ist für uns zu wenig. Wir wussten, dass der Gegner tief steht und wir es schneller aufspielen müssen. In der ersten Halbzeit haben wir uns den Gegner so ein bisschen zurechtgelegt, dann kommst du raus und tust den Gegner vor ihren Chancen selber einen Gefallen. Da hatten wir schon Glück. Du musst das zweite Tor machen. Wenn du es nicht machst, dann bleibt das Spiel offen. Wir haben zu viele Fehler mit und ohne Ball gemacht. Lautern hat es ausgenutzt und es gut gemacht. Wir waren heute nicht konsequent genug. Deshalb ist es zu wenig.
Dirk Schuster: Wir wussten schon, was heute hier auf uns wartet und auf uns zurollt. Wir haben deshalb taktisch etwas verändert. Wir konnten die tiefen Bälle in die Halbräume verhindern. Ich denke, wir waren von der ersten Minute an im Spiel drin und haben taktisch sehr diszipliniert gespielt. Wir hatten schon einige gute Gelegenheiten und sind dann sehr unglücklich in Rückstand geraten. Nach der Pause kommen wir direkt mit der 1:1-Situation von Terrence gut ins Spiel zurück, konnten das aber leider nicht nutzen. Wir hatten dann ein wenig Glück, dass der HSV den Deckel nicht drauf macht. Die Mannschaft hat sich aber für den einen Punkt belohnt.