
Stimmen zum Spiel
04.05.19
"Wir waren einfach schlecht"
Der HSV muss im Duell mit dem FC Ingolstadt 04 eine empfindliche 0:3-Heimniederlage einstecken. Dementsprechend selbstkritisch fielen die Stimmen der Rothosen zur Partie aus.
Viel vorgenommen, wenig auf den Platz bekommen - der Hamburger SV hat nach seinem dreitägigen Kurztrainingslager in Rotenburg an der Wümme im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt 04 eine deutliche 0:3-Niederlage kassiert. Nach einem über weite Strecken sehr schwachen Auftritt überwiegte bei den Protagonisten daher große Enttäuschung und Frustration über den jüngsten Tiefschlag. HSV.de hat die Stimmen zum Spiel.
Gotoku Sakai: Das war nix von uns. Wir lagen früh 0:1 hinten, danach haben wir versucht, zu drücken, aber uns hat die letzte Konsequenz gefehlt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann jeden zweiten Ball verloren, hatten keinen Zugriff und offensiv keinerlei Tempo. Wir waren einfach schlecht. Wir haben versucht, weiter zu spielen und hatten oft im letzten Drittel den Ball, aber der letzte Pass kommt nicht. Wir kommen nicht durch. Der Galgenhumor der Fans liegt komplett an uns. Wenn wir so ein wichtiges Spiel vor eigenem Publikum mit so einer Leistung so herschenken, kann ich die Frustration der Fans komplett verstehen. Sie haben uns bis zum 0:2 komplett unterstützt, aber wenn es im Anschluss so ein Spiel wird, dann ist die Reaktion verständlich. Trotzdem haben wir noch zwei Spiele. Jedes Spiel ist anders. Wir können jetzt nicht sagen, dass wir nicht aufsteigen wollen. Wir können nicht einfach abhauen. Es ist mein persönlicher Anspruch, niemals aufzugeben.
Ralf Becker: Das war ein enttäuschender Nachmittag. Wir haben uns seit Mittwoch intensiv vorbereitet und ich hatte ein gutes Gefühl. Wenn du dann aber 0:3 verlierst, bist du natürlich unzufrieden. Es war einfach so, dass eine gewisse Verkrampfung nicht wegzudiskutieren ist. Die junge Mannschaft kann mit der entstandenen Drucksituation momentan nicht umgehen. Wir werden das Spiel jetzt in Ruhe besprechen und aufarbeiten.
Hannes Wolf: Wir kriegen mit dem ersten Konter das 0:1, obwohl wir in der Szene eigentlich gut stehen. Danach haben wir uns dann gestrafft. Wir standen gut in den Räumen, hatten viele Szenen im letzten Drittel, haben daraus aber zu wenig Torchancen kreiert. In der Halbzeit haben wir uns dann nochmal zusammengerauft. Nach dem zweiten Tor wird es schwer. Ich kann den Unmut der Fans verstehen. Es war wichtig, dass wir uns den Menschen nach dem Abpfiff gestellt haben. Wir haben jetzt die klare Verantwortung wieder aufzustehen, um in acht Tagen in Paderborn ein besseres Spiel zu machen.
Tomas Oral: Wir sind glücklich und stolz auf den Sieg. Trotz allem muss man den Erfolg richtig einordnen. Die Antennen beim HSV waren gespitzt. In einigen Phasen war ich mit dem Spiel meiner Mannschaft nicht zufrieden, weil wir zu tief standen. Im letzten Drittel haben sie aber oft die falschen Entscheidungen getroffen. Umso länger das Spiel lief, desto besser wurde es für uns. Wir wussten, dass die Stimmung im Stadion kippen kann. Dennoch müssen wir demütig bleiben. Dem HSV wünsche ich von Herzen alles Gute.