
Vorbericht
14.02.20
Der HSV in Hannover: Stürmisches Nordduell
Am Sonnabend treten die Rothosen bei den Roten im Nordduell an: HSV gegen HSV, Hannover gegen Hamburg, 1896 gegen 1887 - es ist kein ganz normales Spiel. Und es verspricht stürmisch zu werden.
Es waren stürmische Tage in Hamburg und rund ums Volksparkstadion. Allerdings nicht aufgrund der Nachrichtenlage oder einer Ergebniskrise, sondern dank Sabine. Dem Tiefdruckgebiet mit schönem Namen, aber auch sehr stürmischen Ausläufern widmete sogar HSV-Cheftrainer Dieter Hecking auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Hannover 96 (Sonnabend, 15.2., 13 Uhr, ab 12.45 live im HSVnetradio) ein kleines Statement. Der Coach sprach nämlich von einer „katastrophalen Trainingswoche“, meinte hiermit aber einzig und allein die äußeren Bedingungen, die durch Sabine deutlich erschwert waren. Ansonsten aber war Hecking eher Feuer und Flamme, sein Team hatte dem Sturm nämlich genau damit getrotzt: „Die Mannschaft hatte den totalen Fokus und es war richtig Feuer drin“, lobte der Coach und suggerierte damit: Die Rothosen sind bereit für das Nordduell gegen Hannover 96.

In allen drei Liga-Spielen des Jahres 2020 hatte Dieter Hecking bislang die identische Elf ins Rennen geschickt. Am Sonnabend wird ihm dies nicht möglich sein, der Jochbeinbruch Adrian Feins lässt einen Einsatz nicht zu. „Gideon Jung wird seinen Part übernehmen“, verriet Hecking, „seine körperliche Präsenz und sein Tempo im Umschalten auf Defensive werden wichtig sein für uns.“ Denn auf den HSV wartet ein guter Gegner, der in den vergangenen drei Partien sechs Treffer erzielte und sich zuletzt stabilisiert präsentierte.
Und: Hannover 96 besitzt deutlich mehr Qualität, als es der aktuell 12. Tabellenplatz der Roten aussagt. Darauf legt auch Hecking Wert, der mit seiner Familie seit mehr als 20 Jahren im Raum Hannover seinen Lebensmittelpunkt hat und für den diese Partie entsprechend keine ganz normale sein wird: „Die Hannoveraner haben viel mehr Potenzial als sie bislang gezeigt haben. Wenn ich mir ihre Aufstellung anschaue, die ich erwarte, dann sehe ich dort elf Bundesliga-Spieler auf dem Platz, die deutlich mehr Erfahrung in der 1. Liga haben als wir.“ Mit diesem Kader, so der Hamburger Coach, sei es für 96 möglich, an einem guten Tag jeden Gegner zu schlagen. Man darf sich also auf ein enges und spannendes Spiel freuen.

Einfluss auf ein solches Spiel haben stets auch die äußeren Umstände. Und auch wenn sich Sabine mittlerweile verzogen hat, dürfte es am Sonnabend stürmisch werden am Maschsee: Die HDI-Arena ist – erstmals in dieser Saison – ausverkauft. Auch ein Verdienst der HSV-Familie. Das Gästekontingent von rund 8.000 Tickets hatten die Hamburger Anhänger nämlich schnell weggekauft, viel eher rechnen die Verantwortlichen aber mit bis zu der doppelten Anzahl an HSV-Anhängern, die ihr Team in der niedersächsischen Hauptstadt unterstützen wollen.
„Ein großes Kompliment an die Fans“, lobte auch Hecking, der die Unterstützung gleichwohl ebenfalls als Kompliment ansieht – für die Mannschaft, die in den drei Partien dieses Jahres nicht nur alle möglichen neun Punkte holte, sondern hierbei auch noch mit neun Toren zu überzeugen wusste. Und dieses Team machte sich im Anschluss an das Abschlusstraining am Freitagnachmittag um Punkt 16.30 Uhr auf den Weg Richtung Hannover. Für die alte Heimat Heckings sagt der deutsche Wetterdient für morgen Mittag übrigens eine 90-prozentige Regenwahrscheinlichkeit und Sturmböen mit bis zu 70 Stundenkilometern voraus. Aber damit kennen sich der Trainer und sein Team nach dieser Woche ja bestens aus.
Der HSV-Kader für das Hannover-Spiel: Heuer Fernandes, van Drongelen, Ewerton, Kinsombi, Narey, Dudziak, Kittel, Mickel, Moritz, Hunt, Beyer, Hinterseer, Jatta, Pohjanpalo, Schaub, Leibold, Harnik, Samperio, Letschert, Jung
Voraussichtliche Aufstellung Hannover 96: Zieler - S. Jung, Anton, M. Franke, J. Horn - Bakalorz, D. Kaiser - Maina, Prib - Haraguchi - Teuchert