
Nachbericht
08.05.22
„Wir haben es jetzt selbst in der Hand“
Nach dem 2:1-Heimsieg im Nordduell gegen Hannover 96 kann der HSV aus eigener Kraft den Aufstieg schaffen. Top-Torjäger Robert Glatzel sprach am Tag danach über die aktuelle Lage.
Er war wieder einmal der gefeierte Mann: Robert Glatzel sorgte am Sonnabend (7. Mai) mit seinen Saisontoren 20 und 21 für den 2:1-Heimsieg gegen Hannover 96, gab die Blumen aber direkt vielfach weiter, als er am Sonntag den Journalisten im Volkspark Rede und Antwort stand: an die Fans, die die Mannschaft in beeindruckender Manier gepusht und zum Sieg getragen hatten; an Bakery Jatta, der ihm beide Treffer mustergültig aufgelegt hatte; und an das gesamte Team, das den „Alle haben uns abgeschrieben und wir können jetzt nur noch gewinnen“-Gedanken, wie „Bobby“ Glatzel die jüngste Herangehensweise nennt, eindrucksvoll weitergeführt und im Nordduell den vierten Dreier in Folge eingefahren hatte. So konnte in diesem „Endspiel, das wir unbedingt gewinnen wollten und mussten“ der Grundstein dafür gelegt werden, dass es am letzten Spieltag im Gastspiel bei Hansa Rostock richtig spannend wird. „Dort wollen wir wieder mit aller Macht gewinnen, ansonsten war alles bis hierhin nichts wert“, sagt der erfolgreichste Torschütze der Rothosen, der somit gleichzeitig den Blick zurück und nach vorn richtete und die HSV-Lage einschätzte. Hierbei sprach Robert Glatzel über…
…den Heimsieg gegen Hannover 96: Mittlerweile haben wir die Erlebnisse von gestern sacken lassen und sind wir wieder ein bisschen runtergekommen, aber die Freude ist natürlich noch da. Es war ein enges Spiel, genau wie fast alle Spiele in dieser 2. Liga enge Partien sind. Für Hannover ging es nicht mehr um viel, dennoch haben sie alles gegeben. Wir haben aber nicht viel zugelassen und ich konnte glücklicherweise vorne zwei herausragende Vorlagen von Baka nutzen, die wir so auch im Training immer und immer wieder üben. Zusammen mit den Zuschauern haben wir dann den verdienten Heimsieg verteidigt. Was die Fans gestern abgeliefert haben, das war Gänsehaut pur und absolut erstligareif.
„Dass wir jetzt auch aufsteigen wollen, ist völlig klar“
… den 34. Spieltag bei Hansa Rostock: Wir möchten natürlich die Euphorie mitnehmen, wollen aber auch ganz klar bei uns bleiben. Das hat uns in den letzten Wochen stark gemacht, dass wir nach zwei nicht gewonnenen Spielen nicht die Köpfe haben hängen lassen und umgekehrt nach zwei Siegen auch nicht durchgedreht sind. Deshalb: Fokussiert bleiben, professionell bleiben, optimal vorbereiten und dann unser Spiel machen. Das wird schwer genug, denn Rostock wird ein unangenehmer Gegner sein, die lassen nicht abreißen, genauso wenig wie Hannover gestern. Wir sind in der Lage, diese Widerstände zu brechen, werden aber die volle Energie und die volle Zweikampfbereitschaft brauchen, um in Rostock zu gewinnen.
…den Aufstiegskampf: Wir fangen jetzt nicht an zu träumen. Erst den Job erledigen, erst voll auf Rostock konzentrieren, dann sehen wir weiter. Aber klar ist: Wir haben es jetzt selbst in der Hand, den dritten Platz zu erreichen und uns für die Relegation zu qualifizieren. Auch da läge es dann an uns, wie es ausgeht, wir müssen auf niemanden sonst schauen. Es geht nur um uns. Und weil wir es jetzt in der eigenen Hand haben, ist es ja auch logisch, dass wir es jetzt auch packen und aufsteigen wollen, das ist vollkommen klar. Der HSV ist ja auch einfach ein Bundesligist, da brauchen wir nicht drumherum zu reden. Man hat ja auch gestern im Stadion diese Begeisterung und die Sehnsucht der Menschen gespürt. Um dieses große gemeinsame Ziel zu erreichen, geben wir als Mannschaft und als Club alles.