
Stimmen zum Spiel
09.09.22
"Zu wild, aber über allem steht der Sieg"
Es war ein verrücktes Spiel mit vielen Facetten und unnötig spannenden Schlussminuten, am Ende aber gewann der HSV am Freitagabend bei Holstein Kiel mit 3:2. Die Stimmen zum Spiel.
In den letzten Minuten der Partie wurde es noch einmal richtig spannend, obwohl dies im Grunde komplett unnötig war, doch schlussendlich gab es strahlende Gesichter in Reihen der Rothosen. Mit 3:2 hat der HSV am Freitagabend (9. September) bei Holstein Kiel gewonnen, und das, nachdem die Kieler zu Beginn das bessere Team gewesen waren, der HSV sich aber steigerte und in Führung ging. Robert Glatzel traf zum 1:0, ehe in der zweiten Hälfte Moritz Heyer und Ludovit Reis auf 2:0 und 3:0 erhöhen konnten. Doch zu Ende war das Nordduell damit noch nicht, denn plötzlich brachten die Hamburger selbst den Gegner durch individuelle Fehler noch einmal ins Spiel zurück. So fielen in der Nachspielzeit auf einmal die Kieler-Anschlusstreffer, doch mehr als das 2:3 sprang aus Sicht der Hausherrn nicht mehr heraus, so dass sich die Rothosen zwar über die unnötig wilde Schlussphase ärgerten, die Freude über den vierten Auswärtssieg im vierten Zweitliga-Auswärtsspiel aber überwog. Die Stimmen zu diesem verrückten Spiel.
Sebastian Schonlau: Was am Ende des Spiels geschehen ist, war viel zu wild und darf so nicht sein. Das ist mir gerade im Moment aber egal. Wir haben das Spiel gewonnen und das sind ganz wichtige drei Punkte, nur das zählt im Moment. Es war ein schwieriges Spiel, das wir trotz allem gewonnen haben. Wir mussten uns zu Beginn hereinkämpfen, waren dann aber zum Ende der ersten Hälfte besser und besser im Spiel. Die Führung hat uns Sicherheit gegeben. Auch wenn wir zu viele Chancen zugelassen haben, war der Wille immer da. Das ist, was zählt, was man sieht und was die Fans von uns fordern.
"Der Teamgedanke, den wir in der Mannschaft haben, gibt uns unglaublich viel und ist ganz wichtig" Moritz Heyer
Moritz Heyer: Der Teamgedanke stand heute ganz oben: Exemplarisch dafür steht Laszlo Benes, der heute als Einwechselspieler reinkommt und zwei Vorlagen gibt. Das ist nicht selbstverständlich. Der Teamgedanke, den wir in der Mannschaft haben, gibt uns unglaublich viel und ist ganz wichtig. Das hat man auch heute wieder gesehen. Wenn wir als Team so weitermachen, wird das eine schöne Saison. Das Eigentor darf mir so natürlich nicht passieren, das muss ich mir ankreiden.
Laszlo Benes: Es ist ein super Gefühl, dass wir drei Punkte mit nach Hause nehmen. Ich freue mich natürlich auch persönlich, dass ich heute mit zwei Vorlagen der Mannschaft helfen konnte. Es ist kein Geheimnis, dass ich Stammspieler beim HSV sein möchte, aber wir haben generell eine super Mannschaft und eine richtig gute Stimmung. Wenn wir so weitermachen und Woche für Woche hart arbeiten, dann sind wir auf einem guten Weg.
"Diesen Sieg haben wir erkämpft und errungen - das war unser Ziel!" Daniel Heuer Fernandes
Robert Glatzel: Das Ende war ziemlich kurios. Beim ersten Gegentor habe ich noch gedacht: Das ist zwar bitter, aber das Spiel ist vorbei. Doch dann hat das Zittern mit dem zweiten Gegentor nochmal angefangen. Das darf uns so natürlich nicht passieren. Vor dem Spiel hätten wir den 3:2-Sieg aber unterschrieben, es ist schließlich kein leichtes Spiel hier in Kiel. Das haben wir in der Anfangsphase gesehen, in der wir zu viel zugelassen haben und uns bei Ferro bedanken konnten. Wir müssen solche Anfangsphasen abstellen, sonst wird uns das irgendwann mal um die Ohren fliegen. Zugleich haben wir im ersten Durchgang aus wenig viel gemacht, in der zweiten Hälfte waren wir dann viel besser drin und haben dadurch auch verdient gewonnen.
Daniel Heuer Fernandes: Das erste Gegentor ist ein Eiertor, wie es im Fußball leider mal passieren kann. Mit dem zweiten Gegentreffer kommt natürlich nochmal Stimmung auf im Stadion, daran waren wir selbst Schuld, das war einfach zu wild von uns. Aber über allem steht heute der Sieg. Diesen haben wir erkämpft und errungen - das war unser Ziel. In der Defensive läuft alles über Bereitschaft, du musst in jedem Zweikampf alles geben. Das ist unsere Basis, unser Fundament. Spielerische Lösungen haben wir dann immer.
"Wir machen es selbst nochmal spannend, aber unterm Strich zählt nur der Sieg" Tim Walter
Tim Walter: Holstein hat sich dieses Mal einen anderen Plan als zuletzt überlegt, hat sehr offensiv agiert und ist gut ins Spiel gekommen, weil wir zu inkonsequent waren. Nach 20 Minuten haben wir es besser in den Griff bekommen und sind auch in Führung gegangen. In der zweiten Hälfte hat sich dann wieder gezeigt, dass es sehr schwierig ist, gegen uns zu spielen, wenn wir in Führung sind, und wir haben es dann auch viel besser ausgespielt. Folgerichtig haben wir auch das 2:0 und 3:0 nachgelegt. Am Ende machen wir es dann selbst nochmal spannend, aber unterm Strich zählt nur der Sieg, denn ab morgen geht es schon wieder weiter, dann bereiten wir uns auf das nächste Spiel vor.
Marcel Rapp: Ich habe seine sehr gute Holstein-Mannschaft gesehen. Wir sind gut reingekommen und hatten viele Torabschlüsse, aber leider fehlte uns die Präzision. Nach dem Rückstand ist es schwer gewesen gegen den HSV, aber es ist bemerkenswert, dass die Mannschaft trotzdem immer weitergemacht hat. Am Ende hatte ich schon den Gedanken, dass der Fußball ja schon das eine oder andere Mal verrückte Geschichten geschrieben hat, aber leider hat es nicht mehr ganz gereicht. Dennoch großes Kompliment an meine Mannschaft für dieses Spiel.