
Nachwuchs
04.05.25
U17 und U19 scheiden aus
Bitterer Tag: Sowohl die U17 als auch die U19 des Hamburger SV sind am Sonntag (4. Mai) im Kampf um die Deutsche Meisterschaft aus der DFB-Nachwuchsliga geflogen. Beide Teams haben sich nach Rückstand zurückgekämpft, am Ende aber jeweils das Nachsehen.
In Rückstand gegangen, Moral bewiesen und zurückgekommen, aber dann denkbar knapp verloren – so lässt sich der Sonntag (4. Mai) aus Sicht der U17 und U19 des Hamburger SV kurz und knapp zusammenfassen. Damit ist die Saison in der erstmalig ausgetragenen DFB-Nachwuchsliga und der Kampf um die Deutsche Meisterschaft für beide Teams beendet.
U17: Von Beginn an Tempo und Chancen im Spiel
Im Stadion Rote Erde, unmittelbar neben dem Signal Iduna Park, lieferten sich die U17 von Borussia Dortmund und vom HSV von Beginn an ein packendes Duell mit viel Tempo und Zug zum gegnerischen Tor. So verpasste Olamide Medaiyese nach zwölf Minuten mit einer vielversprechenden Doppelchance das frühe 1:0 für die Rothosen. Doppelt bitter: Die Hausherren schlugen im direkten Gegenzug durch Ahmad Najdi zu und gingen somit früh in Führung (13.). Doch dieser Rückschlag tat dem blau-weiß-schwarzen Tatendrang keinen Abbruch. Nach einem Freistoß von William Brüggemann köpfte Abwehrspieler Paul Johansons, der kürzlich erst seinen Vertrag beim HSV verlängert hat, zum 1:1-Ausgleich ein (21.). Nur wenige Minuten später hatte Außenverteidiger Janoah Hensel den Führungstreffer auf dem Fuß, zielte nach mustergültiger Vorarbeit von Ismaila Djamanca aber haarscharf aus kurzer Distanz am Tor vorbei (27.). Und so kam es, wie es so oft im Fußball der Fall ist. Der BVB bestrafte das Auslassen dieser großen Möglichkeit noch vor der Pause mit einem Doppelschlag. Tom Faust (32.) und Fadi Zarqelain (43.) stellten auf 3:1 für die Dortmunder.

Als die Schwarz-Gelben kurz nach Wiederanpfiff durch den zweiten Treffer von Najdi auf 4:1 erhöhten (50.) und viele Zuschauer nun dachten, dass das bereits die Vorentscheidung gewesen sein sollte, bewiesen die Rothosen wie so oft in dieser Saison Moral. Binnen 120 Sekunden machten Finn Barkowsky (63.) und Jason Bissi-Mouelle (65.) jeweils per Kopf nach einem Standard die Partie wieder spannend, plötzlich stand es nur noch 3:4 aus Sicht der Hamburger. Und als Dortmunds Niclas Damberg die Kugel nach einem Einwurf ins lange Eck ins eigene Netz beförderte, war der Drei-Tore-Vorsprung dahin und die Hamburger mit dem 4:4 wieder mittendrin im Geschehen. Nun war das Momentum auf Seiten der Elf von Coach Baraznowski. Doch den aufopferungsvollen kämpfenden B-Junioren blieb es verwehrt, sich für den Aufwand zu belohnen und den Lucky Punch zu setzen. Ganz im Gegenteil: Dieser Last-Minute-Siegtreffer gelang dem BVB. Als alle Zuschauer schon fest mit der Verlängerung rechneten, traf Tom Faust mit seinem zweiten Treffer zum 5:4-Endstand (89.). Während die Dortmunder nach Ablauf der fünfminütigen Nachspielzeit ausgelassen jubelten, gingen die Hamburger nach dem Ausscheiden im Achtelfinale enttäuscht zu Boden.
Baraznowski: „In ein paar Tagen mit Stolz auf diese Spielzeit zurückblicken“
Cheftrainer Dennis Baraznowski war genauso wie seine Schützlinge sichtlich angefasst, wusste das Geschehen trotz aller Emotionen aber richtig einzuordnen. „Wir sind gut in die Partie reingekommen, haben verdient das 1:1 erzielt, danach aber leider den Faden verloren. In dieser Phase haben wir dann auch zurecht die Gegentore kassiert“, analysierte der Coach, um anschließend den tollen Auftritt seiner Jungs in Hälfte zwei hervorzuheben. „In der zweiten Halbzeit ist mal wieder die tolle Mentalität unserer Jungs zum Vorschein gekommen. So haben wir auch trotz des vierten Gegentreffers nicht aufgegeben und haben uns den zwischenzeitlichen 4:4-Ausgleich verdient erarbeitet. Schade, dass wir das Spiel dann nicht komplett drehen konnten. Mit dem ganz späten Gegentreffer ist es nun erstmal schwer zu verdauen, dass unsere Reise in dieser Saison zu Ende gegangen ist. Ich hoffe, dass wir in ein paar Tagen mit Stolz auf diese Spielzeit zurückblicken können“, schloss der 32-Jährige sein Statement.

Nicht ganz so dramatisch, aber ähnlich vom Spielverlauf lief es eine Stunde später und nur 100 Kilometer entfernt bei der U19 des HSV. Im Viertelfinale der DFB-Nachwuchsliga beim 1. FC Köln erwischte das Team von Trainer Lukas Pfeiffer keinen guten Start und lag bereits nach 20 Minuten nach Treffern von Justin von der Hitz (11.) und Assad Kotya-Fofana (20.) mit 0:2 in Rückstand. „In dieser Phase haben die Kölner ein richtig gutes Spiel gezeigt“, erkannte auch Pfeiffer an. Als die Gastgeber – ähnlich wie die Dortmunder beim U17-Spiel – zu Beginn der zweiten Halbzeit durch Fynn Schenten auf 3:0 erhöhten (47.), schien der Zug Richtung Halbfinale schon frühzeitig abgefahren zu sein. Doch genauso wie ihre jüngeren Vereinskollegen gaben auch die A-Junioren des HSV an diesem Tag nicht auf und kämpften sich zurück in die Partie. Kapitän Jeremy Gandert gelang die schnelle Antwort zu 1:3 aus Sicht der Gäste (49.). Der Anschlusstreffer von Moritz Reimers zum 2:3 (79.) ermöglichte zwar erst eine spannende Schlussphase, in dieser bissen sich die Hamburger allerdings an einer kompakten Kölner Defensive die Zähne aus.
U19 mit nächster Aufgabe: Pokal-Halbfinale in Niendorf
So musste auch U19-Trainer Lukas Pfeiffer nach Abpfiff eine knappe Niederlage und das Ausscheiden in der DFB-Nachwuchsliga erklären. Dabei wählte der Übungsleiter einen ähnlichen Ansatz wie sein Kollege aus der U17.„Wenn man in paar Wochen mit ein bisschen Abstand die Saison reflektiert, haben die Jungs großes geleistet und eine beeindruckende Entwicklung genommen. Selbst beim Zwischenstand von 0:3 hat meine Mannschaft einen tollen Spirit gezeigt und nochmal alles probiert. So sind wir noch auf 2:3 rangekommen und haben bis zum Schluss an uns geglaubt und alles rausgehauen. Als Verein können wir stolz sein, dass wir in dieser Saison unter die letzten Acht in Deutschland gekommen sind“, vergisst Pfeiffer auch im Moment der Enttäuschung nicht, was seine Mannschaft in den zurückliegenden Wochen und Monaten erreicht hat. Und noch ist die Saison für seine Jungs nicht beendet: Bereits am Mittwoch (7. Mai, Anstoß: 19 Uhr) wartet mit dem Pokal-Halbfinale beim Niendorfer TSV das nächste K.o.-Spiel auf die Rothosen – dann aber hoffentlich mit dem positiveren Ausgang für den HSV.