
Spielbericht
10.05.25
6:1 - Der HSV steigt in die Bundesliga auf!
Geschafft! Die Rothosen gewinnen ihr Heimspiel gegen den SSV Ulm und sind damit zurück im Oberhaus. Königsdörffer per Doppelpack sowie Reis, Selke und Elfadli erzielten bei einem Eigentor seitens der Ulmer die HSV-Treffer für das langersehnte Glück.
Es ist vollbracht: Der Hamburger SV hat am Sonnabend (10. Mai) sein Heimspiel gegen den SSV Ulm mit 6:1 (3:1) gewonnen und damit den Aufstieg in die Bundesliga perfekt gemacht. Vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volkparkstadion sorgten die Rothosen somit bereits am 33. Spieltag der Zweitliga-Saison 2024/25 für die feststehende Rückkehr ins Oberhaus. Nach Spielende strömten die Fans aufs Feld und feierten gemeinsam mit der Mannschaft nach sieben Jahren Leidenszeit frenetisch den historischen Moment.

Spektakuläre erste Hälfte ...
20.30 Uhr, Flutlicht und ein ausverkauftes Volksparkstadion: Es war alles angerichtet für einen historischen HSV-Abend, den Stadionsprecher Christian Stübinger beim Verlesen der Startaufstellung mit den Worten einleitete: "Heute ist unser Tag!". Und an diesem war die Ausgangslage nach den vorangegangenen Partien der Konkurrenz eindeutig: Nur mit einem Sieg würden die Hamburger ihr großes Ziel erreichen. Cheftrainer Polzin veränderte dafür seine Anfangsformation im Vergleich zum 4:0-Auswärtssieg in Darmstadt auf zwei Positionen: Für Schonlau (gelbgesperrt) und Balde (zunächst auf der Bank) rückten Poreba und Sahiti positionsgetreu in die Startelf. Und diese hatte in der Anfangsphase spürbar mit dem eigenen Nervenkostüm zu kämpfen. Während die Rothosen kaum Ballbesitz generierten, spielte Ulm dominant drauf los und belohnte sich bereits in der 7. Minute in den Nachwehen eines Eckballs durch Gaal mit dem Führungstreffer - 0:1. Doch die Antwort der Rothosen auf diesen Nackenschlag ließ kaum drei Zeigerumdrehungen auf sich warten: Muheim brach nach Hackenvorlage Dompes über die linke Außenbahn durch und legte zurück in den Rückraum, wo Reis die Kugel aus 16 Metern per Flachschuss passgenau ins linke Eck nagelte - 1:1! Das weitestgehend komplett in Blau gekleidete Volksparkstadion, das die Mannschaft nach dem Gegentor direkt mit Feingespür aufbaute, brachte der Kapitän damit erstmals zum Beben.
Im Anschluss an diese wilde Anfangsphase neutralisierten sich beide Teams zunächst zwischen den Strafräumen, ehe Selke in der 21. Minute nach Zuspiel Königsdörffers um eine Fußspitze am zweiten Pfosten verpasste. Doch auch die Spatzen blieben gefährlich: Dressel schoss aus zweiter Reihe platziert aufs flache rechte Eck, fand seinen Meister aber in HSV-Keeper Heuer Fernandes, der die Kugel noch so gerade um den Torpfosten lenkte. Auch in der nächsten kniffligen Situation stand der HSV-Schlussmann im Mittelpunkt, als Referee Max Burda nach Eingriff des VAR auf den Punkt zeigte. Muheim hatte sich grätschend in einen Schuss von Higl geworfen, diesen nach dessen Abschluss am Fuß getroffen. Den fälligen Strafstoß in der 36. Minute durch Telalovic, halbhoch in die rechte Ecke geschossen, parierte Heuer Fernandes und löste damit - hochgehoben von Selke - eine Jubel-Ekstase wie bei einem eigenen Treffer aus. Und diesen gab es wieder nur wenige Minuten später, als Königsdörffer die Kugel nach Sahiti-Vorlage von der Sechzehnerkante aus über SSV-Keeper Thiede hinweg ins Tor lupfte - 2:1! Der traumhafte Führungstreffer aus der 42. Minute ließ die gesamte Ersatzbank der Rothosen vor der Nordtribüne aufs Feld stürmen. Und jenen kollektiven Jubelrausch gab es vor dem Pausenpfiff noch ein weiteres Mal: Dompe löffelte aus dem linken Halbfeld eine Flanke butterweich gen zweiten Pfosten, wo "Maskenmann" Selke zu seinem 22. Saisontor und der 3:1-Pausenführung einköpfte - das Volksparkstadion, ein absolutes Tollhaus!

... und grenzenloser Jubel
Zum zweiten Durchgang nahmen beide Trainer jeweils einen Wechsel vor, HSV-Coach schickte Balde für Sahiti aufs Grün. Und das HSV-Eigengewächs hatte prompt auch auf dem Platz Grund zum Jubeln. Nach einer Dompe-Flanke kamen sich Ulms Keeper Thiede und Innenverteidiger Strompf am ersten Pfosten in die Quere. Letztgenannter brachte den Ball letztlich unglücklich im eigenen Gehäuse unter, sodass auf der Anzeigetafel im Volkspark das 4:1 aufploppte. Einer möglichen Aufholjagd der Spatzen war damit frühzeitig der Stecker gezogen und durchs Volksparkstadion hallten die ersten "Nie mehr 2. Liga"-Gesänge. Auf dem Platz beruhigte sich dagegen das Spielgeschehen. Die Ulmer, ihrerseits den Zweitliga-Abstieg vor Augen, rannten mit dem Mut der Verzweiflung an, die Hamburger verteidigten souverän und kompakt. Und sorgten für die nötige Entlastung: Zunächst verpasste Selke mit dem Stundenschlag nach einem Konter noch per Fernschuss. Dann dribbelte Königsdörffer von der Mittellinie aus übers halbe Feld und wuchtete das Spielgerät von der Strafraumkante flach ins links Ecke - 5:1!
Im Volksparkstadion wurde daraufhin die nächste Party-Stufe gezündet, an der Königsdörffer und Selke bei ihrer gemeinsamen Auswechslung in der 69. Minute in Form von stehenden Ovationen jubelnd partizipierten. Karabec und Glatzel kamen währenddessen frisch aufs Feld. Und der noch amtierende Zweitliga-Torschützenkönig verdeutlichte gleich, dass er auch noch Lust auf einen weiteren Treffer hat, verpasste per Schlenzer das Gehäuse nur knapp. Einwechselpartner Karabec tat es ihm in der 82. Minute gleich, scheiterte aus spitzem Winkel aber an Ulms Keeper Thiede, doch Elfadli sorgte in der 86. Minute dann für den ersehnten Schlusspunkt, erzielte das 6:1 und sorgte für eine Party sondergleichen auf dem Rasen des Volksparkstadions. Der HSV ist zurück - der HSV steigt in die Bundesliga auf!
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Mikelbrencis, Poreba (81. Richter), Elfadli, Muheim (81. Stange) - Meffert, Königsdörffer (69. Karabec), Reis - Sahiti (46. Balde), Selke (69. Glatzel), Dompe
SSV Ulm: Thiede - Allgeier, Gaal, Strompf - Rösch, Brandt, Dressel, Keller (46. Chessa), Krattenmacher (61. Ludwig) - Higl, Telalovic (61. Röser)
Tore: 0:1 Gaal (7.), 1:1 Reis (10.), 2:1 Königsdörffer (42.), 3:1 Selke (45.+4), 4:1 Strompf (49., ET), 5:1 Königsdörffer (62.), 6:1 Elfadli (86.)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Max Burda (Berlin)
Gelbe Karten: Muheim, Sahiti, Mikelbrencis / Gaal
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -