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Team

13.02.22

Chakvetadze: Geduldig wie sein Team

Beim 2:0-Heimspielsieg gegen den 1. FC Heidenheim debütierte der Georgier Giorgi Chakvetadze vor heimischer Kulisse und reihte sich nahtlos in den starken Auftritt seiner Teamkollegen ein.

Für welchen der Rauten-Profis ihr Herz besonders schlug, konnte man auf den ersten Blick erkennen: Fünf Rothosen-Anhänger trugen beim 2:0-Heimsieg gegen den 1. FC Heidenheim ihre frisch erworbenen Trikots umgekehrt zur Schau. Die Rückennummer sieben war daher bei allen auf der Brust zu erkennen. Dazu präsentierten die Fans auf der Westtribüne fast über die gesamte Spielzeit eine georgische Fahne, die natürlich Giorgi Chakvetadze galt, dem 22-jährigen Neuzugang des HSV, der nach seinem Wechsel von KAA Gent nach Hamburg am gestrigen Sonnabend (12. Februar) das erste Mal vor heimischer Kulisse im Volksparkstadion auflief. In der 66. Minute wurde er für Faride Alidou eingewechselt und durfte damit inklusive Nachspielzeit fast 30 Minuten beim sechsten Heimsieg in dieser Saison mitwirken. Und er reihte sich nahtlos in die sehr gute Vorstellung seiner Kollegen ein.

Drei Minuten vor der Hereinnahme Chakvetadze hatte Sonny Kittel mit seinem fünften Saisontor seine Farben mit 1:0 in Front gebracht (63.). Es war die wichtige Führung in diesem intensiv geführten Spiel, bei dem der HSV zwar viel Ballbesitz (am Ende 59%) und eine deutlich höhere Passanzahl (am Ende 567 zu 379) aufwies, die Gäste aber auch gute Möglichkeiten besaßen, den ersten Schuss ins Glück zu verzeichnen. „Wir sind geduldig und beharrlich geblieben“, sagte Tim Walter in der Pressekonferenz nach dem Spiel anerkennend. Das war der Schlüssel zum Erfolg. „Es war ein schweres Spiel, weil Heidenheim sehr viel gelaufen ist und auch einige Möglichkeiten hatte. Grundsätzlich war es aber dennoch ein verdienter Sieg, weil wir den Kampf angenommen und einen unangenehmen Gegner geschlagen haben“, sagte Doppeltorschütze Kittel, der seinem ersten Streich auch noch den zweiten per Strafstoß (Föhrenbach an Jatta) folgen ließ (78.). Die Zahlen untermauern seine Aussage. Der HSV hielt gegen unangenehme Gäste stark dagegen, mit 121,76 gelaufenen Kilometern spulte das Team am Ende sogar 0,34 Kilometer mehr ab als die Brenzstädter. Beachtlich, wenn man bedenkt, dass man deutlich mehr den Ball hatte und zusätzlich eine Passquote von 83 Prozent aufweisen konnte. Dazu lagen die Walter-Schützlinge mit 53% gewonnenen Zweikämpfen auch in dieser an diesem Tag wichtigen Statistik vorn. 

"Ich fühle mich sehr gut aufgehoben"

Und Chakvetadze? Der zeigte, dass er in der kurzen Zeit, die er in Hamburg dabei ist, schon weiß, worauf es Tim Walter ankommt. Dass der Georgier ein begnadeter Techniker ist, war bereits vorher bekannt und zeigte sich gegen Heidenheim ebenfalls in vielen Szenen. Dass er aber auch nach hinten arbeiten und sich mit Laufwegen in den Dienst der Mannschaft stellen kann, konnte Chakvetadze bei seinem Kurzeinsatz aufblitzen lassen. „Der Trainer pusht mich sehr. Dazu haben wir ein wirklich sehr tolles Team mit vielen guten Spielern. Ich fühle mich sehr gut aufgehoben“, sagt der Mittelfeldspieler, der nun Schritt für Schritt weiter Vertrauen in sein Spiel bekommen soll. Über die vergangene Zeit in Gent möchte er nicht so gerne sprechen. Auch noch nicht über das, was vielleicht im Sommer passiert oder passieren kann. 

„Ich habe nun das erste Mal zuhause vor unseren Fans gespielt. Es war sehr schön. Wir haben drei Punkte geholt, das war das Wichtigste. Gestern habe ich 25 Minuten gespielt, das nächste Mal vielleicht 35 Minuten“, steckt er sich nur kurzfristige Ziele. So wie der HSV und sein Trainer auch. „Entwicklung hört nie auf. Die Jungs können jeden Tag etwas Neues dazu lernen. Es ist gut, dass wir solche Jungs haben, die diese Bereitschaft mitbringen. Wenn wir weiter so beharrlich bleiben und diese Bereitschaft mitbringen, dann schauen wir mal, wie es nächste Woche in Sandhausen aussieht", erklärte Walter. Ob dann auch wieder die Chakvetadze-Fans vor Ort sind, ist nicht bekannt. Das Trikot ihres Lieblings bekamen sie nach dem Spiel im Volksparkstadion dennoch überreicht. Und sie hoffen sicherlich wie viele andere auch, dass die Entwicklung von Chakvetadze und dem HSV weiterhin so positiv weitergeht.