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Verein

26.01.21

„!Nie wieder“ – 17. Erinnerungstag im deutschen Fußball

Der HSV setzt gemeinsam mit anderen Bundesliga-Clubs ein Zeichen und unterstützt aus voller Überzeugung die Aktivitäten rund um den Erinnerungstag im deutschen Fußball.

Am 27. Januar 2021 jährt sich zum 76. Mal der Tag, an dem die Überlebenden im Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit wurden. Dies ist alljährlich Anlass, in Demut und Respekt der Opfer, der Überlebenden und ihrer Familien zu gedenken. Der HSV tut dies im Rahmen der bundesweiten „!Nie wieder“-Kampagne, mit der die gesamte Fußballfamilie jedes Jahr anlässlich des „Erinnerungstages im deutschen Fußball“ daran erinnert, dass einst Menschen aus unseren Reihen von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf den Verfolgungs- und Leidensgeschichten der Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität in der Zeit des Nationalsozialismus ausgegrenzt, gedemütigt, in die Gefängnisse und Konzentrationslager verschleppt und dort ermordet wurden.

Beim HSV steht beispielhaft für diese Verfolgtengruppe an prominenter Stelle der ehemalige Präsident Emil Martens. Martens hatte den HSV von 1928 bis 1934 als Präsident geführt, ehe er mehrfach wegen seiner Homosexualität verurteilt und inhaftiert wurde. Nach seiner letzten Verurteilung wurde er zu einer sogenannten „freiwilligen Entmannung“, einer Kastration, gezwungen.  Nicht verschweigen wollen wir an dieser Stelle, dass Martens ab 1933 zunächst selbst der NSDAP angehörte und die neuen Machthaber ausdrücklich begrüßte, was ihn jedoch nicht vor der anschließenden Verfolgung bewahrte.

"Der HSV ist sportliche Heimat für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihrem Glauben oder auch ihrer sexuellen Identität“ HSV-Präsident Marcell Jansen

Auch aufgrund der eigenen Historie setzt sich der HSV gemeinsam mit der großen Fußballfamilie ein für ein starkes und klares „Nie wieder“ und die Einhaltung unserer Werte auf unseren Tribünen und in unserem Club. „Der HSV ist sportliche Heimat für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihrem Glauben oder auch ihrer sexuellen Identität“, erklärt HSV-Präsident Marcell Jansen, der betont: „Wir positionieren uns klar gegen jegliche diskriminierenden oder menschenverachtenden Verhaltensweisen und leben diese Haltung auch über ihre Verankerung in unserer Vereinssatzung hinaus. Denn es ist die Pflicht von uns allen, gemeinsam dafür Sorge zu tragen, nie wieder solch grausames Unrecht geschehen zu lassen, wie es Menschen während des Nazi-Regimes erleiden mussten.“

Darum haben derlei Themen auch etwas mit dem Fußball im Jahr 2021 zu tun. Denn es zählt zu den unumstößlichen Menschenrechten, die eigene sexuelle und geschlechtliche Identität frei leben zu können, auch wenn diese Selbstverständlichkeit vielerorts immer noch auf Widerstände stößt. Für unseren HSV gilt es als Grundsatz, die sexuelle und geschlechtliche Identität als ein unabdingbares Menschenrecht zu leben – und den Dialog darüber auch im Fußball zu vertiefen und zu verstetigen. Dies ist auch die Botschaft zum „17. Erinnerungstag im deutschen Fußball“, der an den Spieltagen rund um den 27. Januar 2021 stattfindet und im Erinnern an das Unrecht die Farben des Regenbogens trägt, die für das Bunte, die Vielfalt und Freiheit des Lebens stehen. In jederlei Hinsicht. Und dies auch und gerade im HSV.

Den Anfang macht am Dienstagabend (26. Januar) die Zweitliga-Partie des HSV bei Fortuna Düsseldorf. Hierbei werden die Clubs im Stadion gemeinsam mit einem Banner auf den 17. Erinnerungstag im deutschen Fußball aufmerksam machen und auch auf dem Spielfeld ein Zeichen setzen, indem beide Mannschaftskapitäne mit einer speziellen Kapitänsbinde am Arm die Mannschaften auf das Feld führen werden.