
Saison
02.07.25
Start in die Vorbereitung: "Gut, dass es jetzt wieder losgeht"
Der Hamburger SV hat am Mittwoch offiziell die Saisonvorbereitung eröffnet und durfte sich beim ersten Training der Bundesliga-Saison 2025/26 direkt neben dem Volksparkstadion über vier neue Gesichter und hunderte Fans freuen.
Die ersten beiden Tage mit Medizin- und Leistungstests hatten die HSV-Profis am Montag und Dienstag hinter sich gebracht, und am Mittwoch (2. Juli) folgte dann endlich der Startschuss auf dem Platz. Zum offiziellen Trainingsstart fanden sich um 11 Uhr bei sehr sommerlichen Temperaturen rund 300 Fans am Volksparkstadion ein, die ihre Mannschaft begrüßten und hierbei auch einige neue Gesichter zu sehen bekamen.

Aus der U21 waren Omar Megeed, Davis Rath und Dorian Migalic (Sommer-Neuzugang aus der U19 des VfB Stuttgart) mit dabei, und ganz besonders erfreulich: Noah Katterbach (Foto), Aboubaka Soumahoro und Bakery Jatta waren nach ihren Langzeitverletzungen ebenfalls wieder dabei und fungierten sozusagen als gefühlte Neuzugänge. Währenddessen trainierten Fabio Balde und Otto Stange parallel mit Reha-Coach Sebastian Capel, während vier Spieler gar nicht dabei waren: Lucas Perrin und Nico Oliveira sind aktuell vom Training freigestellt, um Gespräche mit anderen Clubs zu führen; und Miro Muheim und Immanuel Pherai haben nach ihren Länderspiel-Einsätzen noch etwas verlängerten Urlaub. Der Rest aber war dabei und gab nach dem Warm-Up recht schnell ordentlich Gas. In verschiedenen Spielformen zirkulierte der Ball und den Rothosen war deutlich anzumerken, dass diese erste Einheit trotz der großen Hitze allen Beteiligten viel Spaß bereitete. "Die Vorfreude ist zu spüren", bemerkte auch Direktor Sport Claus Costa, "es ist ordentlich Leben drin. Das fühlt sich sehr gut an, nachdem es die letzten Wochen im Stadion etwas ruhiger war. Wir freuen uns extrem, dass jetzt wieder alle da sind und es wieder losgeht." Für Costa selbst war die Sommerpause allerdings alles andere als ruhig, für ihn standen "viele Gespräche mit den Spielern unseres Kaders" auf dem Programm, aber natürlich auch die Suche nach Verstärkungen für das Team.

Vier an der Zahl waren es am Mittwoch beim Trainingsstart. "Jordan Torunarigha bringt viel Erstliga-Erfahrung mit, kann direkt helfen und auch eine Führungsrolle übernehmen", zählt Costa auf, "Nicolai Remberg hat letzte Saison in Kiel komplett durchgespielt, war Leistungsträger und bringt mit seiner Robustheit ein neues Element in unser Spiel. Fernando Dickes ist ein noch junger, aber sehr gut und modern ausgebildeter Torhüter, der mit unserem Keeper-Team sehr akribisch arbeiten wird und großes Potenzial besitzt. Und Rayan Philippe bringt sehr viel Tempo und Tiefgang mit und hat einen guten Zug zum Tor. Und: Er ist sehr vielseitig in der Offensive, was uns viel Variabilität gibt." Zustande kamen diese bisherigen Transfers anhand einer "klaren Bedarfsanalyse, in der wir detailliert herausgearbeitet haben, welche Profile wir dem Kader hinzufügen wollen", so Costa. Denn: "Wir werden in der Bundesliga bedingt durch die Qualität der Gegner mutmaßlich nicht mehr so viel Ballbesitz und Dominanz haben wie noch in Liga 2, wir werden mehr gegen den Ball spielen und verteidigen. Aber: Wir wollen nicht unsere Prinzipien und unsere DNA über den Haufen werfen, sondern wollen auch eine Liga höher weiter Fußball spielen."

In die gleiche Kerbe schlägt auch Vorstand Stefan Kuntz, der genau wie Costa am Rande des Trainingsplatzes im HSVtv-Livestream für ein Interview zur Verfügung stand. "Wir wollen uns Stück für Stück verbessern", so Kuntz, "und dafür werden wir hart arbeiten. Das müssen wir auch, und zwar auf allen Ebenen. Mit Vereinen wie Augsburg, Freiburg, Mainz oder Union Berlin, die jetzt jahrelang am Stück in der Bundesliga gespielt haben, können wir aktuell nämlich finanziell nicht mithalten, auch wenn man geneigt ist zu denken, der HSV wäre ein größerer Verein. All das müssen wir uns erst wieder Stück für Stück erarbeiten. Aber die Freude auf diese Arbeit ist groß, denn oben drüber steht Bundesliga, und das sorgt bei uns allen für ein Lächeln bei der Arbeit. Wenn wir mit dieser harten Arbeit für die richtige Basis sorgen und obendrauf noch die Freude über den Aufstieg und die Euphorie durch die neuen Spieler packen, dann können wir positiv in die Bundesliga gehen. Und das ist das Ziel, denn wir sind gekommen, um zu bleiben." Geblieben waren auch die vielen Fans, die bei kühlen Getränken bis zum Ende der knapp 90 Minuten ausharrten, um nach dem ersten Training der neuen Saison noch einen Klönschnack mit den Spielern zu halten und ein Autogramm oder ein Foto zu ergattern. Und so ging dieser erste offizielle Trainingstag mit vielen strahlenden Gesichtern zu Ende, oder wie Robert Glatzel es abschließend formulierte: "Es war eine besondere Saison, die wir mit dem Aufstieg krönen konnten, aber das ist Vergangenheit. Ab sofort zählt nur das Hier und Jetzt, und das heißt: Bundesliga. Und deshalb ist es gut, dass es jetzt wieder losgeht."