
Saison
22.04.25
Von KSC bis KSC: Besondere Heimspielwoche für den HSV
Im Duell mit den Badenern schließt sich für Cheftrainer Merlin Polzin und sein Trainerteam ein Kreis. Zugleich soll der zehnte Sieg im 18. Spiel unter ihrer Ägide eingefahren werden: "Wir haben Bock, gegen Karlsruhe wieder das zu zeigen, was uns ausmacht".
Die HSV-Profis sind am heutigen Dienstag (22. April) nach zwei trainingsfreien Tagen mit 22 Feldspielern und vier Torhütern in die Vorbereitung auf den Saisonendspurt gestartet: Am Sonntag empfangen die Rothosen im Zuge des 31. Zweitliga-Spieltags den KSC, seines Zeichens Tabellenneunter, im Volksparkstadion (ab 13.15 Uhr live im HSVnetradio).

Für Cheftrainer Merlin Polzin sowie seine Co-Trainer Loic Fave und Richard Krohn schließt sich mit der Partie gegen Karlsruhe ein kleiner Kreis innerhalb der laufenden Spielzeit 2024/25. Zum Hinrundenduell mit den Badenern übernahm das Trio in dieser Konstellation die damals auf Platz 8 liegende HSV-Mannschaft, feierte zum Start prompt einen 3:1-Auswärtssieg in Karlsruhe und legte damit den Grundstein für eine bis heute beachtliche Serie. So stehen unter der Ägide von Coach Polzin bisher neun Siege, sechs Remis und zwei Niederlagen bei einem Torverhältnis von 37:19 zu Buche. Unterm Strich macht das eine Ausbeute von 33 Zählern, bzw. 1,94 Punkten pro Spiel. Damit hat sich der HSV zwischenzeitlich bis an die Tabellenspitze der 2. Liga gesetzt und empfängt den Kontrahenten aus Baden-Württemberg, der vor dem besagten letzten Vergleich am 1. Dezember 2024 noch auf Rang 2 stand, nun selbst als Tabellenzweiter und zugleich als bestes Rückrundenteam der Liga.
Beide Positionen wollen die Rothosen am Sonntag im Volksparkstadion festigen. Jener Festung, die bis zur vergangenen Heimniederlage gegen Eintracht Braunschweig fast ein komplettes Kalenderjahr uneinnehmbar war und in deren Schatten die Hamburger sich nun auf das vorletzte Heimspiel der Saison vorbereiten. Cheftrainer Polzin konnte dabei mit Ausnahmen der Langzeitverletzten sowie Kapitän Sebastian Schonlau (Rückenprobleme) und Youngster Fabio Balde (Magen-Darm-Infekt), die das heutige Mannschaftstraining verpassten, zum Start in die Trainingswoche personell aus dem Vollen schöpfen. Im Anschluss daran sprach er in einer Medienrunde unter anderem über …

… die Personallage bei den Außenverteidigern: Nicolas Oliveira hat die Reha in Absprache mit der medizinischen Abteilung und uns etwas schneller durchgezogen, als das normalerweise der Fall gewesen wäre. Er war heute wieder im Teamtraining und es ist eine Option, dass er gegen Karlsruhe zum Spieltagskader gehört. Bei Miro Muheim hoffen wir, dass er nächste Woche wieder teilintegriert zum Team stößt. Auch hier wird sehr intensiv in der Reha gearbeitet, sodass wir ihn hoffentlich für das Spiel in Darmstadt wieder zur Verfügung stehen haben.
"Es war kein Rückschritt, sondern ein Ergebnis, mit dem wir nicht zufrieden waren."
... das Spiel auf Schalke: Es ist klar, dass man sich gerade am Ende einer Saison, wenn Druck und Stress bei allen Teams steigen, extrem über solche Partien ärgert. Es war an dem Abend und auch am nächsten Tagen sehr emotional und kein schönes Gefühl. Gleichzeitig haben wir das Spiel wie immer inhaltlich und sachlich aufbereitet und haben Passagen gesehen, in denen wir das Spiel deutlich besser dominiert und strukturiert haben als etwa in Nürnberg. Wir haben nur dieses Mal die Tore nicht gemacht und im Umkehrschluss den Gegner zu diesem einen Moment eingeladen. Da waren wir sehr kritisch mit uns und der Mannschaft. Wir haben das Spiel heute abgehakt. Es war absolut kein Rückschritt oder Rückschlag, sondern ein Ergebnis, mit dem wir nicht zufrieden waren. Aber das wirft uns nicht aus der Bahn oder lässt Zweifel aufkommen. Wir sind klar und fokussiert.
... die Gesamtsituation vor dem Endspurt: Wir wollen nichts Schönreden. Wenn du so lange in Überzahl bist, dann musst du immer und überall das Spiel gewinnen. Wir lassen uns aber auch nichts von außen einreden. Ich kann jeden im HSV-Umfeld verstehen, der nervös ist. Denn im Sport und im Fußball kannst du nur etwas erreichen, wenn du auch Anspannung verspürst. Ansonsten geht es um nichts. Wir wissen, dass es um verdammt viel geht, weil wir sehr nah vor einem sehr großen Ziel stehen. Für uns ist ganz wichtig, dass wir diesen Stress in Mut und Energie umwandeln. Wir müssen uns darüber klar sein, was unser Weg ist und was wir beeinflussen können und was nicht. Das betrifft vor allem die Basics und unsere Prinzipien. Es geht aktuell nicht darum, perfekt zu sein, sondern das auf den Platz zu bringen, was zum Erfolg führt. Wir stehen aktuell auf einem direkten Aufstiegsplatz und sind fest davon überzeugt, dass wir dort auch am Ende noch sind. Wir haben Bock, gegen Karlsruhe wieder das zu zeigen, was uns ausmacht.