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31.01.23
Heyer & Muheim im Fokus: Flügelzange 2.0
Moritz Heyer und Miro Muheim nahmen beim Heimsieg gegen Braunschweig als nominelle Abwehrspieler auch in der Offensive der Rothosen eine entscheidende Rolle ein.
Wenn man im Fußball von einer Flügelzange spricht, dann meint man in der Regel die beiden Außenstürmer, die über die linke und rechte Flanke kommen und für Torgefahr sorgen - das kongeniale Duo Robben/Ribery könnte einem hierbei vielleicht in den Sinn kommen. Beim HSV sind aktuell Bakery Jatta und Jean-Luc Dompé diese Flügelzange, und beide wussten beim 4:2-Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig zu überzeugen. Jatta marschierte auf rechts für zwei und legte speziell Robert Glatzel einige Topchancen auf, während Linksaußen Dompé sich mit vielen Dribblings und zwei Assists in die Statistiken dieses Spiels eintrug. Und doch war das Duo Jatta/Dompé an diesem Tag nicht die einzige Flügelzange der Hamburger.
Hinter den beiden agierten nämlich die beiden Außenverteidiger Moritz Heyer und Miro Muheim, die ebenfalls für reichlich Schwung nach vorn sorgten und entscheidenden Einfluss auf das Spielgeschehen nahmen. Muheims perfekt temperierte Flanke aus dem linken Halbfeld (Foto) war es, die Glatzel das frühe 1:0 bescherte, und Heyer war kurz darauf von seiner rechten Seite ins Zentrum durchgestartet und hatte per Kopf für das 2:0 gesorgt.
Zwei Torbeteiligungen also von den beiden offensiv denkenden und agierenden Außenverteidigern - in dieser Spielzeit absolut keine Seltenheit beim Hamburger SV. Denn für Linksverteidiger Muheim war es bereits die dritte Torbeteiligung, für Rechtsverteidiger Heyer gar schon die fünfte der laufenden Saison. "Wir spielen ja insgesamt ein sehr offensiv ausgerichtetes System, das wir alle nach nunmehr anderthalb Jahren gemeinsamer Arbeit mehr und mehr verinnerlicht haben, und der Trainer hat hierbei schon auch die Erwartung, dass wir uns auf den Außenbahnen ebenfalls offensiv mit einschalten", erklärte Heyer am Montag nach dem erfolgreichen Rückrunden-Auftakt in einer Medienrunde.
In der wurde er selbstverständlich auch auf seinen zweiten Saisontreffer (Foto) angesprochen. "Der Kopfball war nicht so gut platziert, ich habe den Ball nicht ganz optimal getroffen", gestand Heyer, schob dann jedoch lächelnd hinterher: "Ich will mich aber nicht beschweren, Hauptsache drin!" Nicht ganz so viel lächelte Heyer, als das Gespräch auf die Gegentore gelenkt wurde. Man spürte, wie sehr es ihn wurmte, dass es wieder zu zwei Gegentoren gekommen war.
"Natürlich wollen wir jedes Spiel zu null spielen, deshalb ist es sehr ärgerlich, dass wir wieder zwei Gegentore gefangen haben", so Heyer, "da wollen wir wieder sicherer werden." Die nächste Chance dazu gibt es am kommenden Wochenende im Auswärtsspiel bei Hansa Rostock. Ein Spiel, auf das sich Heyer schon jetzt freut: "In Rostock ist die Stimmung immer extrem, da brennt die Luft", weiß der Hamburger Allrounder aus mehrfacher eigener Erfahrung, "solche Partien machen immer besonders Spaß, zumal wir nach dem Hinspiel auch noch eine Rechnung offen haben." Im Juli 2022 unterlag der HSV im eigenen Stadion durch einen Treffer in der Nachspielzeit mit 0:1 und Rostock sackte die drei Punkte ein. Mit der doppelten Flügelzange soll es dieses Mal anders herum laufen.